USA erhöhen Druck auf Nordkorea

Verteidigungsminister Mattis und Streitkräfte-Chef Joseph Dunford
Trump informierte im Weißen Haus den gesamten Senat über die Situation.

Im Konflikt mit Nordkorea setzen die USA auf schärfere internationale Sanktionen. Die USA und Südkorea hätten sich auf "rasche Strafmaßnahmen" als Reaktion auf die anhaltenden Provokationen aus dem kommunistischen Norden verständigt, teilte das Präsidialamt in Seoul am Donnerstag mit. Unter anderem werde eine neue Resolution des UN-Sicherheitsrats angestrebt. Nordkorea zeigte sich unbeugsam: Solange die USA ihre feindliche Aggression fortsetzten, werde es weiter Atom- und Raketentests unternehmen, sagte der Direktor eines staatlichen Instituts für Menschenrechte in Pjöngjang, Sok Chol Won.

Kommunistische Führung

Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump alle 100 Senatoren zu einer Lagebesprechung ins Weiße Haus geladen. Auch Außenminister Rex Tillerson, Verteidigungsminister Jim Mattis, Geheimdienstchef Dan Coats und Generalstabschef Joseph Dunford nahmen an dem ungewöhnlichen Treffen teil. Danach hieß es, die USA strebten nach einer friedlichen Lösung, um Nordkorea zum Stopp des Atom- und Raketenprogramms zu bewegen, und seien auch offen für Verhandlungen. Damit deutete die Regierung zwar ihre Bereitschaft an, alle diplomatischen Mittel auszuschöpfen. Zugleich warnte sie aber auch die kommunistische Führung in Pjöngjang, dass sie sich weiter alle Optionen offenhalte. Nordkorea sei eine akute Bedrohung für die nationale Sicherheit.

USA erhöhen Druck auf Nordkorea
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China begrüßte den offenbar milderen Ton der US-Erklärung. Die Regierung in Peking interpretiere sie so, dass die USA an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert seien, sagte ein Sprecher der Außenministeriums. Die USA hatten China aufgefordert, den Einfluss auf seinen Verbündeten Nordkorea geltend zu machen und das abgeschottete Land zu zügeln. Der Konflikt hatte sich zuletzt immer weiter hochgeschaukelt. US-Präsident Trump hat angekündigt, gegen das nordkoreanische Atomprogramm härter vorzugehen als sein Vorgänger und auch einen Militärschlag nicht ausgeschlossen. Zu Wochenbeginn machte ein US-Atom-U-Boot in Südkorea fest. Auch der Flugzeugträger-Verband "Carl Vinsson" nähert sich koreanischen Gewässern. Zudem treiben die USA den Aufbau eines Raketenabwehrsystems in Südkorea voran, das nach Angaben des US-Militärs bereits in wenigen Tagen und damit schneller als erwartet einsatzbereit ist.

Nordkoreas Zeitung Rodong Sinmun gab den USA die Schuld an den verschärften Spannungen. Es liege nur an den USA, dass es weltweit keine atomare Abrüstung gebe.

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