US-Wahlspot zeigt "Islamischen Staat Deutschland"

Das Brandenburger Tor im Video.
Nicht nur die Parteien, auch Lobbyorganisationen machen in den USA Wahlwerbung. "Secure America" mit einem besonders eigenwilligen Spot.

Auf Englisch mit einem sehr starken deutschen Akzent begrüßt ein Video die Zuseher mit "Willkommen im Islamischen Staat Deutschland". Es ist ein fiktiver Tourismus-Spot für ein Deutschland, das von IS-Anhängern übernommen und in einen Islamischen Staat verwandelt wurde. Der Kölner Dom wird zu einer Moschee, das Oktoberfest zur Alkohol- und Schweinefleisch-freien Zone. Es wirkt wie eine Satire, doch angeblich soll es das nicht sein.

Laut der Berliner Morgenpost ist die in Texas sitzende Agentur Harris Media dafür verantwortlich und hat nach eigenen Angaben schon für einige republikanische Politiker, sowie für die israelische Likud-Partei und die britische Ukip gearbeitet. Die Morgenpost zitiert Firmenchef Vincent Harris mit den Worten: "Ich liebe Deutschland", er sei auch schon mit Lederhosen auf dem Oktoberfest gewesen. Der Film solle "unabhängig von der Wahl" ein wichtiges Thema hervorheben. Was er damit meint, bleibt er schuldig.

"Secure America Now"

Produziert wurde das Video für die Lobbyorganisation "Secure America Now", die offiziell als gemeinnützige konservative Lobbyorganisation anerkannt ist. Experten ordnen die Organisation dem rechten Flügel der USA zu. Geführt wird "Secure America Now" von Allen Roth, prominente Unterstützer sind Republikaner wie Mike Huckabee und John R. Bolton.

Ziel des Videos sollen laut Josh Canter, einem Sprecher der Organisation, besonders konservative und moderate Menschen in Florida, North Carolina und Nevada sein. Das große Ziel soll natürlich sein, einen Wahlsieg von Clinton zu verhindern. Bereits zuvor hatte die Organisation ein ähnliches Video über Frankreich produziert. Auch eines über Amerika soll es noch geben. Die Kurzfilme sollen Canter zufolge zeigen, wie es in vier Jahren aussehen würde, sollte Clinton die Wahl am 8. November gewinnen.

Skurriles Detail am Rande

Nicht nur das Video selbst ist skurril, ebenfalls ein kleiner österreichischer Auftritt. Denn der Sprecher erklärt, die westliche Gesellschaft würde nun auf den Straßen oder in Bahnhöfen schlafen - just fährt ein Zug der ÖBB in einem vermutlich österreichischen Bahnhof ein.

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