Donald Trump liegt in Umfrage vor Hillary Clinton

Donald Trump knapp vor Hillary Clinton
Als Grund wurde ein abnehmender Enthusiasmus für Clinton vermutet - unter anderem auch wegen der neuen FBI-Veröffentlichung zu E-Mails aus Clintons Umfeld.

Zum ersten Mal seit Mai liegt Donald Trump in einer Umfrage des Senders ABC und der Washington Post vor Hillary Clinton. Der Republikaner kommt nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen mit 46 Prozent auf einen Punkt mehr als die Demokratin.

Als Grund wurde ein abnehmender Enthusiasmus für Clinton vermutet. Während Trumps Werte seit der neuen FBI-Veröffentlichung zu E-Mails aus Clintons Umfeld am Freitag zugenommen hätten, seien die von Clinton abgesunken.

Entscheidend ist die Zahl der Wahlmänner

ABC wies darauf hin, dass die Wählerpräferenzen eine Woche vor der Wahl nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf das Abstimmungsverhalten selbst zuließen. So war auch Mitt Romney bei der Wahl 2012 um diese Zeit einen Punkt vor Barack Obama gelegen, ebenso wie John Kerry 2004 vor George W. Bush. Romney und Kerry verloren ihre Wahlen.

Entscheidend ist die Zahl der Wahlmänner, die die Kandidaten in allen US-Staaten auf sich vereinigen können. Hier liegt Clinton in den Umfragen weiter deutlich vor Trump.

Vorsprung zumindest geschrumpft

Auch andere Umfragen über das Wochenende hatten Verluste für Clinton konstatiert. Gewählt wird am 8. November.

Der Vorsprung der Demokratin gegenüber dem Republikaner Donald Trump sank einer am Montag veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage um einen Punkt auf fünf Prozentpunkte. Clinton kam dabei auf 44 und Trump auf 39 Prozent.

Die meisten Experten halten es aber kaum für möglich, dass Trump in den verbleibenden Tagen die Führung übernehmen kann, auch weil in vielen Bundesstaaten seit Wochen abgestimmt wird. Bei den Wählern, die in den vergangenen beiden Wochen ihre Stimmen abgaben, liegt Clinton mit 15 Prozentpunkten vorn, wie eine Studie von Reuters und Ipsos ergab.

In der E-Mail-Affäre wurde gegen Clinton der Vorwurf erhoben, sie habe ihren Mailverkehr als Außenministerin über ihren privaten Mailserver abgewickelt. Dies habe ein Sicherheitsrisiko dargestellt. Die fast ein Jahr dauernden Ermittlungen des FBI hatten aber nicht zu einer Anklage geführt. Am Freitag hatte das FBI aber erklärt, es seien neue E-Mails aufgetaucht, die zu weiteren Ermittlungen führen könnten.

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