Trump distanziert sich von Rechtsextremen
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich von der rechtsextremen Alt-Right-Bewegung distanziert, die seinen Wahlsieg mit Nazi-Sprüchen und dem Hitlergruß gefeiert hat. "Ich möchte dieser Gruppe keinen Auftrieb geben, und ich erkenne sie nicht an", sagte Trump am Dienstag in einem Interview mit der New York Times.
Zuvor hatte die Zeitung Trump in einem Leitartikel aufgefordert, die "giftige Propaganda" der Alt-Right-Bewegung, die er in seinem Wahlkampf selbst "aus dem Schatten geholt" habe, "eindeutig zu verurteilen".
Trump sei im Kurznachrichtendienst Twitter "verstummt", nachdem rund 200 "weiße Nationalisten" am Samstag in Washington eine "sehr öffentliche Coming-Out-Party voll von rassistischem und antisemitischem Schmutz" gefeiert hätten, schrieb die New York Times.
Die Veranstaltung war vom National Policy Institute unweit des Weißen Hauses veranstaltet worden. Am Montag veröffentlichte das Magazin "The Atlantic" ein Video vom Auftritt des Institutsleiters Richard Spencer, der seine Rede zu Trumps Wahlsieg mit dem Ausruf "Heil unserem Volk! Sieg Heil!" beendete. Einige Zuhörer wiederholten die Nazi-Sprüche in Sprechchören und zeigten den Hitlergruß. Nach Angaben anwesender Journalisten riefen einige von ihnen auch "Heil Trump!".
"Seelische Verbindung zu Trump"
Der als Rassist bekannte Spencer sagte der New York Times, die Alt-Right-Bewegung habe eine "seelische Verbindung, oder man könnte sagen, eine tiefere Verbindungen zu Donald Trump" als zu den meisten anderen Republikanern.
Verwirrung um Interview-Absage
Mit den etablierten US-Medien steht Trump hingegen auch nach seiner Wahl zum US-Präsidenten auf Kriegsfuß. Das Interview mit der New York Times, über das hier berichtet wurde, sagte er zunächst kurzfristig ab. Wenig später zog er die Absage zurück und ging zu dem Treffen mit der renommierten Tageszeitung.
Gewisser Zusammenhang zwischen Klimawandel und Mensch
In dem Interview, aus dem Reporter der Zeitung live berichteten, stellte Trump auch einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und menschlichem Einfluss her. "Irgendwie, es hängt davon ab, wie viel", sagte der designierte US-Präsident.
Unter Bezug auf Regulierungen sagte Trump, er denke beim Thema Klimawandel immer auch an die Kosten für die US-Unternehmen und die Konsequenzen für die Wettbewerbsfähigkeit.
Als Vermittler brachte Trump seinen Schwiegersohn Jared Kushner ins Gespräch. Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet. Kushner ist ein orthodoxer Jude. Ivanka Trump trat zum Judentum über, als sie 2009 heirateten.
Trump kündigte im Wahlkampf an, er wolle Jerusalem - dessen Ostteil Israel völkerrechtswidrig annektiert hat - als "unteilbare Hauptstadt" Israels anerkennen. Die israelische Rechte verspricht sich von der Wahl Trumps zum US-Präsidenten Erleichterungen bei der Siedlungspolitik in den palästinensischen Gebieten und ein Abrücken der USA von den Gesprächen über einen eigenständigen Palästinenserstaat.
Der amtierende US-Außenminister John Kerry bemühte sich lange Zeit intensiv um Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern, scheiterte damit jedoch. Seit zweieinhalb Jahren sind die Gespräche nicht mehr vorangekommen.
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