Clinton liegt nach Wählerstimmen knapp vor Trump

Clinton liegt nach Wählerstimmen knapp vor Trump
Clinton liegt um mehr als 250.000 Gesamtstimmen vor Trump. Bei den Wahlmännern ist der Republikaner jedoch uneinholbar vorne.

Donald Trump hat bei der US-Präsidentenwahl zwar klar die meisten Wahlmännerstimmen auf sich vereinen können. Was die gesamten Wählerstimmen betrifft ("Popular Vote"), holte seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton jedoch mit zunehmendem Auszählungsgrad auf.

Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen kamen beide Mittwochnachmittag laut AP-Angaben auf rund 48 Prozent der Stimmen. Clinton konnte demnach 59.680.035 Wähler von sich überzeugen, und lag am frühen Abend rund 200.000 Stimmen vor dem Republikaner Trump mit 59.479.278.

Im amerikanischen Wahlsystem zählt jedoch nicht die Gesamtzahl der Stimmen, sondern die Wahlmänner - die von den einzelnen Bundesstaaten entsandt werden und sämtliche Stimmen dem im betroffenen Bundesstaat erstplatzierten Kandidaten geben, der Zweitplatzierte geht leer aus. Hier liegt Trump laut AP mit 279 gegenüber 228 Wählmännerstimmen für Clinton uneinholbar in Führung.

Von Jackson bis Gore: Mehr Stimmen und doch verloren

Ein Kandidat erhält die meisten Wählerstimmen, wird aber trotzdem nicht US-Präsident. In der Geschichte der USA war dies vor Trumps Wahlsieg nur vier Mal der Fall.

1824 - John Quincy Adams wird Präsident der Vereinigten Staaten, obwohl sein Kontrahent Andrew Jackson mehr Wählerstimmen und auch mehr Wahlmänner auf sich vereinen kann. Dennoch erreicht keiner der Kandidaten im Wahlgremium, dem "Electoral College", eine Mehrheit. Am Ende entscheidet das Repräsentantenhaus - und wählt Adams. Beide traten für die Demokratisch-Republikanische Partei an.

1876 - Nach einem Streit über den Wahlausgang in mehreren Staaten billigt der Kongress dem Republikaner Rutherford B. Hayes im März 1877 alle strittigen Sitze zu und verschafft ihm damit die Mehrheit der Wahlmänner. Sein Gegenüber, der Demokrat Samuel J. Tilden, hatte jedoch die absolute Mehrheit der Wählerstimmen.

1888 - Der republikanische Kandidat Benjamin Harris gewinnt die US-Wahl. Er hat 233 Wahlmänner hinter sich, Demokrat Grover Cleveland nur 168. Doch bei den Wählerstimmen liegt Cleveland knapp vor dem Republikaner.

2000 - Der Republikaner George W. Bush wird mit 271 zu 266 Wahlmännern der 43. US-Präsident - nach Wochen des juristischen Tauziehens um den entscheidenden Bundesstaat Florida. Rund 540.000 mehr Wählerstimmen erhält allerdings der Demokrat Al Gore.

Ein Kandidat erhält die meisten Wählerstimmen, wird aber trotzdem nicht US-Präsident - das amerikanische Wahlsystem macht es möglich. In der Geschichte der USA war dies vor Trumps Wahlsieg nur vier Mal der Fall:

1824 - John Quincy Adams wird Präsident der Vereinigten Staaten, obwohl sein Kontrahent Andrew Jackson mehr Wählerstimmen und auch mehr Wahlmänner auf sich vereinen kann. Dennoch erreicht keiner der Kandidaten im Wahlgremium, dem "Electoral College", eine Mehrheit. Am Ende entscheidet das Repräsentantenhaus - und wählt Adams. Beide traten für die Demokratisch-Republikanische Partei an.

1876 - Nach einem Streit über den Wahlausgang in mehreren Staaten billigt der Kongress dem Republikaner Rutherford B. Hayes im März 1877 alle strittigen Sitze zu und verschafft ihm damit die Mehrheit der Wahlmänner. Sein Gegenüber, der Demokrat Samuel J. Tilden, hatte jedoch die absolute Mehrheit der Wählerstimmen.

1888 - Der republikanische Kandidat Benjamin Harris gewinnt die US-Wahl. Er hat 233 Wahlmänner hinter sich, Demokrat Grover Cleveland nur 168. Doch bei den Wählerstimmen liegt Cleveland knapp vor dem Republikaner.

2000 - Der Republikaner George W. Bush wird mit 271 zu 266 Wahlmännern der 43. US-Präsident - nach Wochen des juristischen Tauziehens um den entscheidenden Bundesstaat Florida. Rund 540.000 mehr Wählerstimmen erhält allerdings der Demokrat Al Gore.

Kommentare