Mattis drängt Taliban zu Verhandlungen

James Mattis bei seiner Ankunft in Afghanistan
US-Verteidigungsminister James Mattis favorisierte bei seinem Besuch in Afghanistan eine Verhandlungslösung. Die USA würden die Machtergreifung der Taliban nicht zulassen.

US-Verteidigungsminister James Mattis hat die Taliban in Afghanistan dazu gedrängt, den Verhandlungsweg zur Lösung des Konflikts in dem Land einzuschlagen. Die Islamisten müssten begreifen, dass sie die Regierung nicht stürzen könnten, sagte Mattis bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani in Kabul.

Die USA würden nicht zulassen, dass sich ein "gnadenloser Feind an die Macht tötet". Mattis kündigte eine ganzheitlichere Herangehensweise an, die keine festen Zeitpläne vorsehe und die Einbeziehung anderer Länder der Region umfasse.

Truppenaufstockung

US-Präsident Donald Trump hatte im August einen Strategiewechsel der USA in Afghanistan verkündet: Nach Jahren des schrittweisen Abzugs stocken die USA ihre Truppen wieder auf. Mattis zufolge werden 3000 zusätzliche Soldaten entsandt, um bei der Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte zu helfen. Die US-Soldaten sollen zudem stärker aus der Luft gegen die Taliban vorgehen, die wieder große Teile des Landes kontrollieren. Derzeit ist eine 13.500 Soldaten starke Truppe unter Führung der Nato im Einsatz, die bei der Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte helfen soll. Ihr gehören derzeit unter anderem 8400 US-Soldaten und rund 980 Bundeswehrsoldaten an. Ein weiteres US-Kontingent ist im Anti-Terrorkampf gegen den IS und die Taliban im Einsatz.

Begleitet wurde der Besuch von Mattis und Stoltenberg von einem Raketenangriff auf den Flughafen von Kabul. Bei dem Anschlag, zu dem sich die Taliban und der IS bekannten, wurden fünf Zivilisten verletzt.

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