US-Senator McCain: "Sie dürfen Amerika nicht abschreiben"

John McCain
Republikanischer Trump-Kritiker ruft zum Eintreten für westliche Werte auf.

Der einflussreiche US-Senator John McCain hat die Europäer zu Vertrauen in die US-amerikanische Führung aufgerufen. Ihm sei bewusst, dass in Europa die Sorge bestehe, die USA könnten die Führung der Welt abgeben, sagte der 80-jährige Republikaner am Freitag bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

"Ja, es sind gefährliche Zeiten, aber sie dürfen Amerika nicht abschreiben - und wir sollten einander nicht abschreiben", sagte er. McCain gilt als schärfster Kritiker Trumps unter den Republikanern und hatte sich bereits im Wahlkampf von ihm distanziert. "Wir sind vielleicht selbstgefällig geworden", sagte er. Gebe man sich Selbstzweifeln hin, führe das zu "Dekadenz" und diese könne zum Scheitern von Weltordnungen führen. McCain rief dazu auf, für die westlichen Werte einzutreten. "Solange mutige Menschen an den Westen glauben, wird der Westen fortbestehen", sagte er.

Die Außenpolitik der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump steht im Mittelpunkt des Treffens. Deutschland Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte die USA kurz vorher in ungewohnt deutlicher Form vor außenpolitischen Alleingängen gewarnt. Bis Sonntag werden 30 Staats- und Regierungschefs sowie etwa 80 Außen- und Verteidigungsminister erwartet.

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