USA

US-Kongress macht Schluss mit Pensionen für Altnazis

KZ-Wächter mit US-Pension: Martin Hartmann soll bis heute gut versorgt in Deutschland leben
Geheime Deals mit Behörden. Pensionen der Nazi-Verbrecher und Kollaborateure werden eingestellt.

Sie waren KZ-Wächter in Auschwitz oder Sachsenhausen, bauten Raketenantriebe für Hitlers "Wunderwaffen" oder waren sogar an Massenerschießungen an der Ostfront beteiligt – und kassierten trotzdem bis zu ihrem Lebensende, also in Einzelfällen sogar bis heute, staatliche US-Pensionen. Mit einem einstimmigen Votum hat das Repräsentantenhaus in Washington nun endgültig eines der dunkelsten Kapitel der US-Nachkriegsgeschichte geschlossen. Die Pensionen der Nazi-Verbrecher und Kollaborateure werden eingestellt.

All die Verbrechen, die diese Menschen selbst verübt oder zumindest wissentlich mitverantwortet hatten, kümmerten die USA nach dem Krieg nur wenig. Washington erteilte Hunderten der schwer belasteten Ex-Nazis eine Aufenthaltsgenehmigung, einfach weil man im beginnenden Kalten Krieg ihr Wissen gut brauchen konnte. Nazi-Raketenwissenschaftler bauten von da an für die NASA, und SS-Offiziere spionierten für die CIA.

Als in den Siebziger- und Achtzigerjahren der politische Druck schließlich zu groß geworden war, handelten US-Regierungsbehörden Deals mit den inzwischen unliebsam gewordenen Einwohnern aus. Sie mussten das Land verlassen, kassierten aber im Ausgleich weiter ihre Pensionen.

Kommentare