US-Kongress befasst sich mit Extremismus

Kapitol in Washington D.C.
Auch Bedrohungen durch militante US-Bürger sollen nach den Ereignissen in Charlottesville thematisiert werden.

Der US-Kongress befasst sich nach der Kundgebung von Neonazis in Virginia und der tödlichen Gewalt mit Extremismus im Inland und Drohungen durch militante US-Bürger. Der Vorsitzende des Heimatschutz-Ausschusses des Repräsentantenhauses, der Republikaner Michael McCaul, kündigte dies in einem Schreiben an den führenden Demokraten in dem Gremium, Bennie Thompson, an.

Thompson hatte eine Anhörung zum Thema Neonazis und Rassismus gefordert.

"Wir müssen zusammenstehen und Rassismus, Fanatismus und Vorurteile zurückweisen, dazu gehören auch hasserfüllte Ideologien, die durch Neonazis, den Ku Klux Klan und all die anderen weißen rassistischen Gruppen verbreitet werden", schrieb McCaul. Der Ausschuss werde die Spitzen des Heimatschutz-Ministeriums, der Bundespolizei FBI und des Nationalen Anti-Terror-Zentrums zu der bereits seit längerem für den 12. September geplanten Anhörung einladen. Der Heimatschutz-Ausschuss kommt einmal im Jahr - stets um den Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 - zusammen, um über die weltweiten Bedrohungen zu beraten.

Ein Mitarbeiter des Ausschusses sagte, die Vorfälle in Charlottesville hätten dazu geführt, dass auch Bedrohungen durch militante US-Bürger thematisiert werden sollten.

Frau getötet

In Charlottesville war am Samstag bei dem Neonazi-Aufmarsch ein mutmaßlicher Rechtsextremist mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren. Dabei wurde eine Frau getötet.

US-Präsident Donald Trump war am Dienstag zu seiner ursprünglichen Erklärung zurückgekehrt, in der er nach den Ausschreitungen Gewalt durch Neonazis nicht explizit verurteilte, sondern rechte und linke Extremisten gleichermaßen verantwortlich machte. Sowohl von den oppositionellen Demokraten als auch aus den eigenen Reihen der Republikaner erntete Trump dafür scharfe Kritik.

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