USA: Militäroption gegen Nordkorea weiter am Tisch

Das kündigte US-Generalstabschef Joseph Dunford nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten an.

Für die USA haben nach den Worten von US-Generalstabschef Joseph Dunford im Streit mit Nordkorea Diplomatie und Wirtschaftssanktionen Vorrang. Militärische Optionen würden für den Fall vorbereitet, dass diese Bemühungen scheitern sollten, sagte Dunford nach Angaben des südkoreanischen Präsidialamtes am Montag.

Der General traf mit Südkoreas Präsident Moon Jae-in zusammen, um über die aktuelle Lage auf der koreanischen Halbinsel zu beraten, wie Moons Sprecher mitteilte. Dunford wird auch in Japan und China erwartet.

Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea haben in den vergangenen Tagen zugenommen. Beide Staaten überzogen sich gegenseitig mit Drohungen. Japan geht davon aus, dass das Land schon bald in der Lage sein könnte, Atomsprengköpfe auf Langstreckenraketen zu montieren.

Südkoreas Deeskalationsbemühungen

Südkoreas Präsident Moon Jae-in mahnte am Montag eine politische Lösung an und sagte: "Es darf keinen weiteren Krieg auf der koreanischen Halbinsel geben." Von Nordkorea erwarte er, dass es sein bedrohliches Verhalten einstelle. Die USA würden ruhig und verantwortungsbewusst reagieren, so Jae-in.

Der stellvertretende Verteidigungsminister Südkoreas, Suh Choo-suk sagte, er sehe zurzeit trotz weiter zu erwartender Provokationen Nordkoreas kein großes Risiko, dass es zu einem militärischen Konflikt komme. Er äußerte zugleich Zweifel an den von Nordkorea behaupteten militärischen Fähigkeiten. Sowohl die USA als auch Südkorea gingen davon aus, dass der Norden die Technik für die Wiedereintritts- und Zielflugphase von Langstreckenraketen noch nicht komplett beherrsche. Nordkorea hatte dagegen erklärt, das US-Festland angreifen zu können. Auch in US-Regierungskreisen wird dies für möglich gehalten.

Weiteres Konfliktpotenzial bieten die kommenden Tage. Am Dienstag begehen beide koreanische Staaten den Sieg gegen die japanischen Besatzer zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Staatsführung in Pjöngjang könnte dies für eine weitere Demonstration der Stärke nutzen. In der kommenden Woche sollen gemeinsame Militärmanöver der USA und Südkoreas beginnen, die Nordkorea als akute Bedrohung des Landes betrachtet.

Unterdessen ordnete China nach eigenen Angaben die Umsetzung der vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Sanktionen gegen Nordkorea an. Es untersagte die Einfuhr von Kohle, Eisen, Blei und Fisch aus Nordkorea. Mehr dazu lesen Sie hier.

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