Französische Soldaten unter Missbrauchsverdacht

Die MINUSCA-Einheit in Zentralafrika
Die Vereinten Nationen berichten über weitere Missbrauchsfälle in Zentralafrika.

Neue Vorwürfe des Kindesmissbrauchs in der Zentralafrikanischen Republik betreffen nach Angaben der Vereinten Nationen französische Soldaten. Ein UNO-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch (Ortszeit), entsprechende Berichte seien an französische Stellen weitergeleitet worden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könnten sie jedoch nicht bestätigt werden.

In einer UNO-Erklärung war von "äußerst verstörenden Vorwürfen" die Rede. Die Nichtregierungsorganisation Aids-Free World gab in einer Presseerklärung an, drei Mädchen hätten einem UNO-Menschenrechtsbeauftragten berichtet, ein Kommandant der französischen Militäreinheit Sangaris habe sie im Jahr 2014 in einem Lager gefesselt, entkleidet und dazu gezwungen, Sex mit einem Hund zu haben. Alle drei hätten später ein wenig Geld erhalten.

Mehr als 25 Fälle von Kindesmissbrauch

Frankreich hatte den Militäreinsatz Sangaris in seiner ehemaligen Kolonie im Dezember 2013 angesichts der tödlichen Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen gestartet. Seit September 2014 sind in Zentralafrika außerdem Blauhelmsoldaten der MINUSCA genannten UNO-Truppe im Einsatz.

Seit Jahresbeginn wurden bereits mehr als 25 Fälle von Kindesmissbrauch durch MINUSCA-Soldaten gemeldet. Der UNO-Sicherheitsrat wollte bei einem Treffen hinter geschlossenen Türen in New York am Donnerstag die neuen Vorwürfe erörtern.

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