UNICEF: Zahl der Kindersoldaten im Südsudan wächst

UNICEF: Zahl der Kindersoldaten im Südsudan wächst
Die allermeisten Kindersoldaten werden zwangsrekrutiert. Wenn sie sich weigern, droht ihnen häufig die Erschießung.

Etwa 1.300 Kindersoldaten sind laut UNICEF dieses Jahr von bewaffneten Gruppen im Südsudan rekrutiert worden. Damit ist ihre Zahl seit Ausbruch des Konflikts 2013 auf rund 17.000 gestiegen, erklärte das UNO-Kinderhilfswerk am Donnerstag.

"Vom ersten Tag des Konfliktes an sind Kinder am schlimmsten betroffen gewesen", sagte die UNICEF-Direktorin für das südliche und östliche Afrika, Leila Gharagozloo-Pakkala. Allein in der Region Greater Upper Nile im Nordosten des Landes seien seit November mindestens 50 Kinder entführt und zum Dienst an der Waffe gezwungen worden.

Zwangsrekrutierung

Die allermeisten Kindersoldaten werden zwangsrekrutiert. Wenn sie sich weigern, droht ihnen häufig die Erschießung. In Folge der jüngsten Verschärfung des Konfliktes würden Kinder wieder verstärkt zum Ziel der bewaffneten Gruppen, erklärte die UNICEF. Die Organisation ist seit 2015 die Befreiung von fast 2.000 Kindern aus dem Dienst bewaffneter Gruppen gelungen, die meisten davon im vergangenen Jahr. 2016 konnten demnach bisher nur 177 Kinder befreit werden.

In dem erst seit 2011 unabhängigen Land war im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Massakern zehntausende Menschen getötet und rund drei Millionen aus ihren Häusern vertrieben.

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