Festnahmen nach Protest gegen Internet-Steuer
Mehr als zehntausend Menschen haben in Budapest gegen die geplante Einführung einer Internet-Steuer demonstriert. Nach Ende der Kundgebung stürmten vermummte Fußball-Hooligans am Sonntagabend den Sitz der Regierungspartei Fidesz, wie Zeugen berichteten. Sechs Männer im Alter zwischen 19 und 35 Jahren seien im Anschluss daran festgenommen worden, teilte die Polizei in der Nacht auf Montag mit.
Die Behörde leitete gegen sie ein Verfahren wegen Sachbeschädigung und Landfriedensbruchs ein, hieß es weiter. Die Kundgebung davor war friedlich verlaufen. Die Redner verlangten die Rücknahme eines Gesetzesentwurfs, der die in Europa einzigartige Einführung einer Internet-Steuer vorsieht.
Die Vorlage soll am Dienstag im Parlament erörtert werden. Den Plänen zufolge soll die neue Abgabe 150 Forint (0,49 Euro) pro Gigabyte Datenverkehr betragen. Der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban gaben die Demonstranten 48 Stunden Zeit, um den Gesetzesentwurf zurückzunehmen.
Stärkster Protest seit mehr als zwei Jahren
Die Fidesz-Parlamentsfraktion verurteilte in einer Stellungnahme am späten Sonntagabend die Gewalt gegen den eigenen Parteisitz. Zugleich kündigte die Fraktion an, den Gesetzesentwurf dahingehend zu verändern, dass die neue Steuer mit 700 Forint pro Monat und Nutzer "gedeckelt" wird.
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