Ungarn errichtet Grenzzaun zu Serbien

Mit einem vier Meter hohen Zaun will Budapest die Zuwanderung von Flüchtlingen unterbinden.

Die Regierung Ungarns hat die Schließung der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien angeordnet. Die Grenze solle mit einem vier Meter hohen Zaun abgeriegelt werden, sagte Außenminister Peter Szijjarto am Mittwoch vor Journalisten in Budapest.

Ungarn will damit die Zuwanderung von Flüchtlingen unterbinden, die zuletzt stark zugenommen hatte. Bei den von Serbien nach Ungarn gelangenden Flüchtlingen handelt es sich vor allem um Syrer, Iraker und Afghanen.

Orban: Vollständige Schließung

Bereits in der vergangenen Woche hatte Regierungschef Viktor Orban angedeutet, dass eine Schließung der Grenze bevorstehen könnte. "Wir halten es nicht für richtig, dass sie uns die Flüchtlinge schicken, sie müssen auf serbischem Gebiet aufgehalten werden", sagte Orban am Freitag dem staatlichen Rundfunk. "Wir ziehen alle Optionen in Betracht, darunter die Möglichkeit einer vollständigen Schließung der Grenzen."

Ungarn gehört zum Schengen-Raum, Serbien ist Anwärter auf eine EU-Mitgliedschaft. Anfang Juli ist ein serbisch-ungarisches Gipfeltreffen geplant, bei dem über die Einwanderungsfragen gesprochen werden soll.

Im vergangenen Jahr trafen in Ungarn rund 43.000 Flüchtlinge ein, 2012 waren es nur 2000 gewesen. In diesem Jahr nahm die Zahl der Flüchtlinge weiter zu. Bisher waren es bereits mehr als 50.000.

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