Sicherheitsrat verurteilt Nordkorea einstimmig

Der Raketentest vom Dienstag hatte weltweite Empörung ausgelöst
Gremium zeigt sich in New York geschlossen: Nordkorea muss Raketentests einstellen.

Nach dem Abschuss einer nordkoreanischen Rakete über Japan hinweg hat sich der UN-Sicherheitsrat geschlossen gegen die Regierung in Pjöngjang gestellt. Nach einer dreistündigen Dringlichkeitssitzung am Dienstagabend (Ortszeit) in New York nahmen die 15 Mitgliedstaaten einstimmig eine Erklärung an, in der sie den Test "entschieden" verurteilten.

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Einstimmiger Beschluss

Sicherheitsrat verurteilt Nordkorea einstimmig
The UN Security Council holds a emergency meeting over North Korea's latest missile launch on August 29, 2017 at UN Headquarters in New York. The UN Security Council denounced North Korea's latest missile test Tuesday, unanimously demanding that Pyongyang halt the program after a rocket was fired over Japan into the Pacific. The 15-nation body maintained its unity after Kim Jong-Un's latest provocation, with China and Russia agreeing to sign up to a statement condemning his isolated regime's action. / AFP PHOTO / KENA BETANCUR
Nordkorea müsse sich an UN-Resolutionen halten und sein Raketenprogramm einstellen, hieß es. "Der Sicherheitsrat betont, dass diese Handlungen Nordkoreas nicht nur eine Bedrohung für die Region sind, sondern für alle UN-Mitgliedstaaten", hieß es in der von den USA entworfenen Erklärung weiter. Der Sicherheitsrat sei "äußerst besorgt", dass Nordkorea mit dem Abfeuern einer Rakete über Japan hinweg und seinen anderen jüngsten Handlungen und Erklärungen "vorsätzlich den regionalen Frieden und die Stabilität" gefährde.

Rakete flog über Japan hinweg

Pjöngjang hatte zuvor bestätigt, am Dienstag eine Mittelstreckenrakete abgefeuert zu haben, die gezielt über Japan hinweg flog und in den Pazifik stürzte. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA meldete am Mittwoch (Ortszeit), Staatschef Kim Jong Un habe den Abschuss der Mittelstreckenrakete überwacht.

Es war das erste Mal, dass Pjöngjang ein solches Vorgehen einräumte. Als Raketen in den Jahren 1998 und 2007 über Japan hinwegflogen, hatte Nordkorea diese als Teil eines Raumfahrtprogramms bezeichnet.

Sicherheitsrat verurteilt Nordkorea einstimmig
CORRECTION - This picture from North Korea's official Korean Central News Agency (KCNA) taken on August 29, 2017 and released on August 30, 2017 shows North Korean leader Kim Jong-Un (C) watching the launch of an intermediate-range strategic ballistic rocket Hwasong-12 at an undisclosed location near Pyongyang. Nuclear-armed North Korea said on August 30 that it had fired a missile over Japan the previous day, the first time it has ever acknowledged doing so. / AFP PHOTO / KCNA VIA KNS / STR / South Korea OUT / REPUBLIC OF KOREA OUT ---EDITORS NOTE--- RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO/KCNA VIA KNS" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS THIS PICTURE WAS MADE AVAILABLE BY A THIRD PARTY. AFP CAN NOT INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, LOCATION, DATE AND CONTENT OF THIS IMAGE. THIS PHOTO IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY AFP. / ÒThe erroneous mention[s] appearing in the metadata of this photo by STR has been modified in AFP systems in the following manner: [at an undisclosed location near Pyongyang] instead of [in Pyongyang]. Please immediately remove the erroneous mention[s] from all your online services and delete it (them) from your servers. If you have been authorized by AFP to distribute it (them) to third parties, please ensure that the same actions are carried out by them. Failure to promptly comply with these instructions will entail liability on your part for any continued or post notification usage. Therefore we thank you very much for all your attention and prompt action. We are sorry for the inconvenience this notification may cause and remain at your disposal for any further information you may require.Ó
In der nun von KCNA veröffentlichten Erklärung hieß es, der 29. August sei bewusst gewählt worden, um an den 107. Jahrestag des japanisch-koreanischen Abkommens von 1910 zu erinnern, auf dessen Grundlage Japan die koreanische Halbinsel kolonisierte.

Der Raketentest vom Dienstag hatte weltweite Empörung ausgelöst. US-Präsident Donald Trump bekräftigte seine Drohung, dass im Umgang mit Nordkorea "alle Optionen auf dem Tisch" lägen. Auch Nordkoreas Verbündeter China kritisierte das Vorgehen seines Nachbarlandes scharf.

Experte zum Raketentest in Nordkorea

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