"Who’s who" in der EU den meisten fremd

"Who’s who" in der EU den meisten fremd
EU-Institutionen sind Österreichern zum größten Teil unbekannt, zeigt eine aktuelle Studie.

Das Wissen der Österreicher über die EU ist äußerst bescheiden, das Vertrauen in die Institutionen in Brüssel, Straßburg und Luxemburg entsprechend gering. Das zeigt eine Umfrage von Oekonsult unter 1127 wahlberechtigten Österreichern.

"Über drei Viertel können die EU-Institutionen nicht auseinander halten, die Einstellung zur Arbeit des EU-Parlaments ist entsprechend distanziert", erklärt Studienleiterin Kristin Allwinger von Oekonsult. "Aber auch die nationale Politik kommt nicht gut weg."

Rat oder Kommission?

Konkret konnten 76,8 Prozent der Befragten den Unterschied zwischen EU-Parlament, EU-Kommission und EU-Rat nicht erklären. Nur etwas mehr als fünf Prozent trauen sich eine Definition zu, also dass man die Kommission mit einer europäischen Regierung vergleichen könnte, das Parlament die Abgeordnetenkammer und der Rat vergleichbar mit einem sehr starken Aufsichtsrat ist, der das letzte Wort in politischen Fragen hat.

57 Prozent der Befragten sind außerdem der Ansicht, dass Österreichs Abgeordnete im EU-Parlament genau so gut (beziehungsweise genau so schlecht) wären wie ihre Kollegen im Hohen Haus in Wien. Etwas mehr als ein Viertel denkt, dass die nach Europa Entsandten eher die schlechteren Politiker sind.

Und sind die Entscheidungen, die im EU-Parlament getroffen werden, in ihrer Bedeutung wichtiger oder weniger wichtig sind als im Parlament in Wien? Die Meinungen sind ausgeglichen, knapp die Hälfte findet, beide Parlamente sind gleich wichtig, und etwa je ein Viertel findet die Entscheidungen in Brüssel beziehungsweise in Wien wichtiger.

Und wessen Interessen werden im EU-Parlament vertreten? Nur knapp 15 Prozent glauben, jene der 505 Millionen EU-Bürger. Die Mehrzahl (18,8 %) sieht große EU-Staaten bevorzugt, jeweils rund 16 Prozent sieht Vorteile für EU-Beamten oder EU-Wirtschaftsunternehmen. An Vorteile für kleine EU-Staaten wie Österreich glauben gar nur neun Prozent der befragten Österreicher.

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