"Twitter-Armee" soll Regierung helfen

Die Regierung hat für ihre Offensive 6000 Menschen rekrutiert.

Ich halte die sozialen Medien für die größte Bedrohung der Gesellschaft“, hatte der türkische Premier Tayyip Erdogan einmal gemeint. Sein Stellvertreter in der AK-Regierungspartei meinte gar, ein falscher Tweet (eine Kurznachricht auf Twitter) sei „gefährlicher als eine Bombe“. Das war während der Proteste gegen den autoritären Führungsstil Erdogans im Sommer, als die Demonstranten die sozialen Medien dominierten.

Heute denken die Herrschenden offenbar anders und wollen ihre jungen Kritiker offenbar mit deren Waffen schlagen. Dem Vernehmen nach hat die Regierung jetzt 6000 Menschen rekrutiert, die gerade im Bereich soziale Medien geschult werden und Stimmung für den Premier und dessen AKP machen sollen. Ziel der Operation „Twitter-Armee“: Die Meinungsführerschaft auch in diesem Sektor zu erlangen – wie sie sie bei den allermeisten Zeitungen und TV-Stationen, die eng mit der Regierungspartei verbandelt sind, bereits haben. Massiv soll die neue Streitmacht Erdogans vor den Kommunalwahlen im Frühjahr kommenden Jahres zum Einsatz kommen.

Die Kommandozentrale des „AK-Teams“ wurde am AKP-Hauptsitz in der türkischen Hauptstadt Ankara eingerichtet. In der Bosporus-Metrople Istanbul wurden 1000 Aktivisten stationiert.

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