USA

Trump gibt sich staatstragend und kritisiert EZB

Donald Trump und Ted Cruz während der amerikansichen Hymne
Vor der TV-Debatte hatte sich Trump kritisch zur Zinssenkung der EZB geäußert.

Beim jüngsten Schlagabtausch der republikanischen Kandidaten für die US-Präsidentenwahl im Herbst hat Donald Trump seinen Ton geändert. Der führende Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern gab sich bei der CNN-Fernsehdebatte in Miami am Donnerstagabend (Ortszeit) ruhiger als zuvor.

Die gesamte Debatte sei "deutlich sachlicher und höflicher" gewesen, schrieb das Washingtoner Blatt "The Hill". Auch die "Washington Post" sprach von einer "ungewohnten Energie" auf der Bühne, als die drei Mitbewerber Ted Cruz, Marco Rubio und John Kasich versuchten, sich gegen Trump durchzusetzen.

In der Debatte ging es diesmal um Handelsbeziehungen, Bildung und die soziale Sicherung älterer Menschen. "Arbeitsplätze verschwinden in diesem Land, besonders die guten", beklagte Trump und kritisierte chinesische Hersteller, die "alles, was sie haben, hier abladen". Cruz konterte, man könne die Schuld nicht an China abschieben, sondern müsse Lösungen finden.

Trump forderte die Republikaner zur Einigkeit auf. "Wir sitzen alle im selben Boot", sagte Trump. Er staunte selbst über die neue Ruhe auf der Tribüne. "Ich kann nicht glauben, wie höflich es bisher hier oben ist."

Zwar liegt der Populist Trump im Rennen der Republikaner um das Weiße Haus in Führung. Aber es gibt starke Bestrebungen in der Partei, den polarisierenden Immobilienmilliardär als Präsidentschaftskandidaten zu verhindern. Am kommenden Dienstag finden Vorwahlen in Ohio, Florida, Missouri, Illinois und North Carolina statt.

Gegen Abwertungen der Währungen

In einem Interview für den Nachrichtensender CNBC hatte Donald Trump auch die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) scharf kritisiert. Die weltweiten Abwertungen der Währungen entwickelten sich zur Gefahr für Arbeitsplätze in den USA, sagte Trump dem US-Sender am Donnerstag auf die Frage, wie der Schritt der EZB zu bewerten sei.

"Alle außer uns tun das", sagte der umstrittene Immobilien-Milliardär. Auch die USA könnten ihre Währung abwerten. Besser sei es jedoch, Strafsteuern auf ausländische Produkte zu erheben.

Die EZB senkte den Leitzins am Donnerstag erstmals auf 0 Prozent und erhöhte die monatlichen Anleihenkäufe auf 80 (bisher 60) Mrd. Euro. Zudem müssen Banken künftig einen Strafzins von 0,4 (bisher 0,3) Prozent zahlen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken wollen. Die US-Notenbank hatte dagegen im Dezember eine Abkehr von der Niedrigzinspolitik eingeleitet und erstmals seit fast zehn Jahren den Leitsatz erhöht.

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