Türkei verweigert deutschem TV-Reporter die Einreise

Flughafen in Istanbul.
ARD-Journalist sitzt im Abschieberaum des Flughafens Istanbul.

Die Türkei hat dem Journalist Volker Schwenck des deutschen Senders ARD nach Angaben des Südwestrundfunks (SWR) am Dienstag die Einreise verweigert. Der Leiter des TV-Büros Kairo sitze seit der Früh im Abschieberaum des Istanbuler Flughafens fest, wie ein Sprecher des SWR am Mittag bestätigte.

Schwenck wer demnach auf dem Weg zu einer Reportage über Flüchtlinge im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Er kam aus Kairo. "Endstation Istanbul. Einreise in Türkei verweigert. Es sei ein Vermerk an meinem Namen. Bin Journalist. Ein Problem?", schrieb Schwenck am Dienstag gegen 5.30 Uhr im Kurznachrichtendienst Twitter. Gründe seien ihm zunächst nicht genannt worden, hieß es beim SWR. Der Sender sei im Kontakt mit dem Auswärtigen Amt und der deutschen Botschaft in Istanbul.

Affäre Böhmermann

Das deutsch-türkische Verhältnis ist derzeit von Unstimmigkeiten geprägt. Auslöser ist der Fall Jan Böhmermann. Der deutsche Satiriker hatte in seiner satirischen ZDF-Show "Neo Magazin Royale" den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem Gedicht mit drastischen Worten angegriffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die deutsche Justiz vergangenen Freitag ermächtigt, gegen ihn zu ermitteln. Böhmermann hat angekündigt, eine Fernsehpause einzulegen.

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