Türkei: 227 weitere Richter und Staatsanwälte entlassen

Verbindungen zu Gülen vorgeworfen. Fast 100.000 Staatsbedienstete gefeuert.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem Putschversuch in der Türkei sind 227 weitere Richter und Staatsanwälte entlassen worden. Ihnen werden Verbindungen zum in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag meldete.

Die türkische Führung macht Gülen für den gescheiterten Putsch vom Juli 2016 verantwortlich. Nach Angaben von Anadolu beträgt die Zahl der vom Dienst entlassenen Richter und Staatsanwälte damit 3886.

Seit dem Putschversuch geht die türkische Führung gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger sowie die Opposition vor. Nach Regierungsangaben sitzen derzeit 43.000 Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Gülen in Untersuchungshaft, fast 100.000 Staatsbedienstete wurden entlassen.

Gülen war bis zum Bruch 2013 ein enger Verbündeter vom ehemaligen Ministerpräsidenten und heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Inzwischen sind sie Erzfeinde. Die Türkei fordert von den USA die Auslieferung Gülens.

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