Zeman: Flüchtlinge haben zu wenig Mut

Tschechiens Präsident ist der Meinung, dass junge Leute ihre Familien in Kriegsgebieten zurückgelassen haben.

Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat Flüchtlingen mangelnden Mut vorgeworfen. Die meisten Flüchtlinge seien gut situierte, mit Smartphones ausgestattete junge Leute, die ihre Familien in den Kriegsgebieten zurückgelassen hätten und "dies zeugt nicht von Mut", sagte Zeman nach Angaben der ungarischen Internet-Zeitung index.hu am Freitag zum Abschluss des Visegrad-Gipfeltreffens.

Zeman und seine Amtskollegen Janos Ader (Ungarn), Andrzej Duda (Polen) und Andrek Kiska (Slowakei) berieten ungarischen im Plattensee-Ort Balatonfüred über die Flüchtlingskrise. Sie sagten übereinstimmend, dass die EU sich derzeit als unfähig zeige, ihre Grenzen vor Flüchtlingen zu schützen und forderten Brüssel zu entschlossenerem Handeln auf. Sondergast bei dem turnusmäßigen Treffen war Kolinda Grabar-Kitarovic, die Präsidentin des besonders von der Flüchtlingskrise betroffenen Kroatien.

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Die seit 1991 bestehende Visegrad-Gruppe, zu der Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei gehören, ist ein loser Gesprächskreis. In der Flüchtlingskrise gab es zuletzt innerhalb der Gruppe Uneinigkeit zu EU-Verteilungsquoten der Flüchtlinge: Ungarn, Tschechien und die Slowakei stimmten dagegen - Polen hingegen dafür.

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