USA

Trumps Kulturbeirat tritt zurück - samt versteckter Botschaft

Die Aussagen von Donald Trump sorgen weiter für heftige Reaktionen. Der Kulturbeirat des Präsidenten löste sich auf und auch seitens der Kirche wendet man Trump den Rücken zu.

Der Kulturbeirat von US-Präsident Donald Trump ist geschlossen zurückgetreten. Ausschlaggeber waren die Äußerungen von Trump zu den Vorfällen von Charlottesville. "Ihre Unterstützung für Hassgruppen und Terroristen, die in Charlottesville amerikanische Mitbürger getötet und verletzt haben, zwingt uns zu Kritik und Tadel in den schärften Worten“, heißt es in einem offenen Brief der 17 Mitglieder.

Die Aussagen von Trump, in denen er Neonazis und Gegendemonstranten auf eine Stufe stellt, seinen für die Mitglieder des "President's Committee on the Arts and Humanities" (wie der Beirat offiziell heißt) nicht hinnehmbar.

Es waren aber nicht nur die jüngsten Aussagen, die der Beirat kritisiert. Auch Budgetkürzungen bei den Kulturprogrammen, Trumps Angriffe auf die Presse, den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und den Ausschluss Transsexueller vom Militärdienst passten den Mitgliedern nicht.

Dem nicht genug kann man aus dem Brief noch eine kleine Botschaft herauslesen. Die Absätze des Briefs beginnen mit den Buchstaben R-E-S-I-S-T: "Resist" zu Deutsch Widerstand leisten.

Der Kulturbeirat wurde übrigens 1982 von Präsident Reagan ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und öffentlichen und privaten Kulturprogrammen zu koordinieren. Das Ende des Beirats soll aber für Trump schon beschlossene Sache gewesen sein. Der Kulturbeirat habe in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet, doch in seiner derzeitigen Form sei er „keine gute Investition von Steuergeldern“, zitiert die Nachrichtenagentur AP das Weiße Haus.

Erster Kirchenführer tritt aus

Die Austrittswelle von Beratern von US-Präsident Donald Trump aufgrund seiner relativierenden Äußerungen zur rechtsextremen Gewalt geht aber noch weiter. Nach zahlreichen Unternehmens- und Wirtschaftsführern verließ am Freitag der erste Kirchenführer den evangelikalen Beirat des Präsidenten.

Der US-Präsident habe mit seinen Äußerungen eine Grenze überschritten, sagte der Vorsitzende des Christian Cultural Center, A.R. Bernard, zur Begründung dem Sender CNN. Trumps schwankende Haltung und sein Mangel an Führungsstärke habe ihn zu der Erkenntnis gebracht, „dass ich mich vollständig lösen muss“, sagte Bernard weiter. Der Mangel des Präsidenten an Beständigkeit habe ihm gezeigt, wie sehr dieser von den „Meinungen seiner Umgebung“ abhänge. „Und damit habe ich ein Problem“, fügte der Afroamerikaner hinzu. Sein Christian Cultural Center mit Sitz in Brooklyn zählt mit nach eigenen Angaben 37.000 Mitgliedern zu den größten nicht konfessionsgebundenen Kirchen der USA.

„Ich wäre gerne in erster Linie Christ. Doch Amerika hat ein Umfeld geschaffen, das mich zwingt, in erster Linie ein Schwarzer zu sein, der in Amerika lebt“, fuhr er fort. Das sei seine „Realität“, „und das ist nicht dieselbe Realität, die viele der weißen evangelikalen Anführer erleben“.

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