USA

Trumps Abhörvorwurf: Der erste Kopf ist gerollt

Donald Trump hat Vorgänger Barack Obama beschuldigt, ihn abzuhören. Beweise hatte er keine, er bezog sich auf den Fox-Experten Andrew Napolitano. Der wurde nun aus dem Programm genommen.

Spätestens seit der Geheimdienst-Anhörung am Montag ist klar: Es gibt keine Beweise, die die Behauptung Donald Trumps stützen, er wäre von Barack Obama abgehört worden. Ganz im Gegenteil. Beweise brauchte Donald Trump nicht, er hatte ja einen „sehr talentierten juristischen Denker“, den er zitierte. Dieser „Denker“ ist Andrew Napolitano, ein Experte des Trump-nahen Senders Fox News. Und er war der erste, der in der Sendung „Fox and Friends“ behauptet, der ehemalige Präsident Obama hätte den britischen Geheimdienst gebeten, Donald Trump auszuspionieren. Das hätten ihm drei Geheimdienstquellen bestätigt, sagte er damals.

Nachdem Sean Spicer, Sprecher des Weißen Hauses, diese Behauptung wiederholte, sah sich auch der britische Geheimdienst genötigt, etwas dazu zu sagen: „Kürzlich geäußerte Vorwürfe des Medienkommentators Richter Andrew Napolitano, dass der GCHQ gebeten worden sei“, Telefonüberwachung „gegen den damaligen designierten Präsidenten durchzuführen, sind Unsinn“, teilte ein Sprecher des Geheimdienstes laut Berichten der Tageszeitung Guardian und der BBC mit. „Sie sind völlig lächerlich und sollten ignoriert werden.“

Fox News dementierte

Dennoch polterten Trump und Spicer weiter – immer mit dem Bezug auf Napolitano, er ist übrigens ein ehemaliger Richter aus New Jersey. Das ging soweit, dass selbst Fox News letzten Freitag klarstellte, es wisse von „keinen irgendwelchen Beweisen“, nach denen Trump „zu irgendeiner Zeit auf irgendwelche Weise“ bespitzelt worden sei. Nun gab der Sender bekannt, Andrew Napolitano werde vorerst nicht mehr im Fernsehen erscheinen. Trump wird wahrscheinlich die Behauptung politisch überleben, seine Quelle aber ist fürs erste arbeitslos.

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