Trump zu Treffen mit Russland-Kontakten: "Kann mich nicht erinnern"

Donald Trump.
Trumps Schwiegersohn rückt laut CNN mehr und mehr ins Visier der FBI-Ermittler.

Donald Trump hat offenbar Erinnerungslücken: Die Inhalte eines Treffens seines Wahlkampfteams im März 2016, an dem der vom FBI der Lüge überführte Trump-Berater George Papadopoulos teilgenommen hatte, seien ihm nicht mehr bewusst, sagte Trump am Freitag in Washington vor seiner Abreise nach Asien. "Ich kann mich nicht mehr an besonders viel erinnern", so der Präsident. Das Treffen sei lange her.

Trump zu Treffen mit Russland-Kontakten: "Kann mich nicht erinnern"
This undated image posted on his Linkedin profile shows George Papadopoulos posing on a street of London. Former Trump campaign aide, George Papadopoulos, pleaded guilty to lying to the FBI about his Kremlin-related contacts, and more specifically on a Moscow-linked professor who was offering "dirt" on Trump's election rival Hillary Clinton. / AFP PHOTO / LINKEDIN / - / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Aus Gerichtsunterlagen geht unter anderem hervor, dass Papadopoulos bei der Unterredung ein Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen hatte. Die Dokumente zeigen zudem, dass Papadopoulos aus dem Trump-Team den Auftrag zu einer Reise nach Russland erhalten hatte. Diese fand aber nie statt. Der Auftraggeber zog inzwischen seine Bewerbung für ein Regierungsamt zurück.

Kushners Rolle wird untersucht

Der US-Sender CNN berichtete am Freitag, dass auch Trump-Schwiegersohn und Präsidentenberater Jared Kushner mehr und mehr ins Visier der FBI-Ermittler rückt. Kushner habe in den vergangenen Wochen Unterlagen an das Büro von Sonderermittler Robert Mueller übergeben. Insbesondere soll Kushners Rolle bei der Entlassung von FBI-Chef James Comey beleuchtet werden.

Justizminister wusste offenbar von Reise

Ins Zwielicht kam am Freitag erneut auch Justizminister Jeff Sessions. Trump-Gefolgsmann Carter Page hatte am Donnerstag vor einem Kongressausschuss erklärt, er habe Sessions im Jahr 2016 über seine Reise nach Russland informiert. Diese Kenntnisse hatte Sessions in mehreren Kongressanhörungen jedoch nicht offen gelegt.

Trump sagte vor seiner Abreise nach Asien, er sei wie viele andere Amerikaner enttäuscht vom Justizministerium. Unklar blieb, ob er damit Sessions persönlich meinte, oder die Ermittlungsarbeit des FBI, die seiner Meinung nach nicht ausreichend auf Verfehlungen bei den oppositionellen Demokraten abhebt.

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