Trump zu IT-Bossen: "Ruft mich einfach an!"

Knisterndes Treffen mit IT-Bossen Tim Cook, Jeff Bezos und Co.: US-Präsident verteilt Handynummern.

Donald Trump steht auf flache Hierarchien. Bei einem Treffen mit den Chefs der größten Tech-Konzerne am Mittwochabend ließ er ein erstaunliches Amtsverständnis erkennen: "Ruft einfach meine Leute an, ruft mich an, das macht keinen Unterschied. Wir haben hier keine formale Befehlskette“, sagte der künftige US-Präsident. Er freue sich über frische Ideen.

Trump-Intimus Peter Thiel

Das Treffen mit dem Who is Who des US-IT-Business im Trump-Tower war mit Spannung erwartet worden, weil sich etliche Vertreter des Silicon Valley im Wahlkampf eindeutig auf die Seite von Kontrahentin Hillary Clinton geschlagen hatten.

Kein Wunder also, dass Peter Thiel, einstiger Pay-Pal- und Facebook-Investor und Eigentümer der Sicherheitsfirma Palantir Technologies, zur Linken des 45. Präsidenten sitzen durfte: Er ist als eingefleischter Republikaner bekannt und hatte als einziger namhafter IT-Boss den Trump-Wahlkampf unterstützt und finanziert. Trump drückte Thiel ostentativ eng an seine Brust, solange die Kameras noch im Raum waren.

Trump-Kinder wieder dabei

Die Runde hochkarätiger Vertreter aus dem Silicon Valley sollte sich in New York vor allem mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze beschäftigen. Trump hatte die Tech-Konzerne - allen voran Apple - aufgefordert, mehr Produktion in die Heimat zu bringen.

An dem Treffen nahmen auch drei der Trump-Kinder teil: Ivanka, Donald Jr. und Eric. Das Verhältnis mehrerer IT-Chefs mit Trump war während des Wahlkampfs schwierig gewesen. Am Tisch im Trump Tower saßen unter anderem die Chefs von Apple, Microsoft, dem Google-Dachkonzern Alphabet, Amazon und Tesla - Tim Cook, Satya Nadella, Larry Page, Jeff Bezos und Elon Musk, außerdem IBM-Chefin Ginni Rometty. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg schickte seine Geschäftsführerin Sheryl Sandberg.

Themen Handel und Einwanderung

Laut CNBC-Informationen waren der Außenhandel und die beabsichtigten Strafzölle für Produkte aus China ein Thema. Viele Technologie-Unternehmen lassen in Asien produzieren. Auch das Thema der restriktiveren Einwanderungspolitik sei angesprochen worden: Einige anwesende IT-Chefs waren offenkundig besorgt, ob sie künftig noch das nötige Hightech-Fachpersonal in die USA holen können.

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