Trump will Waffen überall erlauben – auch in Schulen

Der Republikaner will alle „waffenfreien Zonen abschaffen“

Es ist altbekannt, dass Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, geprägt durch ihre Geschichte, ein inniges Verhältnis zu Schusswaffen pflegen. Das uneingeschränkte Recht auf den Besitz einer Waffe ist nicht nur durch die Verfassung gut abgesichert, sondern auch durch den unermüdlichen Einsatz der mächtigen US-Waffenlobby, der National Rifle Association. Damit das so bleibt, setzt die NRA jetzt auf Donald Trump als nächsten US-Präsidenten.
Trumps SeitenwechselDer Republikaner nimmt die Unterstützung im Wahlkampf dankend an. Dabei hatte er sich noch vor ein paar Jahren selbst für strengere Waffengesetze ausgesprochen und Barack Obamas entsprechende Rede nach dem Amoklauf in einer Schule in Newton 2012 ausdrücklich gelobt. In seiner Rede bei der Jahrestagung der NRA in Kentucky war Freitag davon nichts mehr zu hören.

33.000 Menschen pro Jahr getötet

Trump versicherte, er werde – anders als seine demokratische Rivalin Hillary Clinton – das Grundrecht auf Waffenbesitz achten. Der Milliardär sprach sich sogar für eine Abschaffung waffenfreier Zonen aus – selbst in Schulen. „Ich werde euch nicht im Stich lassen“, versprach er den Waffenfreunden. Und unter lautstarkem Applaus setzte er nach, mehr Waffen bedeuteten letztlich weniger Waffengewalt. Faktum ist, dass in den USA im Schnitt 33.000 Menschen im Jahr durch Schusswaffen getötet werden.
Einer der Stehsätze der NRA in der immer wieder aufbrandenden Waffendebatte lautet: Gegen einen „bösen Typ mit Waffe“ helfe nur eines – ein guter Typ mit Waffe. Darauf vertrauen statistisch gesehen 90 Prozent der 320 Millionen US-Bürger – sie alle besitzen eine Schusswaffe. Bei ihnen schürte Trump die Angst, dass sie im Fall des Wahlsiegs von Hillary Clinton ihre Waffen abgeben müssen: „Sie will verwundbaren Amerikanern, die in Gewaltgegenden wohnen, ihre Waffen wegnehmen“. Clinton wolle sogar das Verfassungsrecht auf eine Waffe ganz abschaffen. Das dementierte Clinton umgehend via Twitter. Sie setzt sich aber für die Verschärfung geltender Gesetze ein, etwa für stärkere polizeiliche Kontrollen von Waffenkäufern. Die NRA will das mit Trump verhindern.

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