Trump sperrt kritische Reporter von CNN und "New York Times" aus
Donald Trump gelingt es, seit seinem Amtsantritt als US-Präsident, tagtäglich die Schlagzeilen zu dominieren. Die großen US-Medienhäuer braucht er dazu allerdings gar nicht mehr. Vielmehr: Er sperrt sie aus.
Jüngster Aufreger: Das Weiße Haus hat am Freitag mehreren Journalisten den Zugang zu einer Fragerunde mit Sean Spicer, dem Sprecher Trumps, verwehrt. Betroffen waren Reporter von CNN, der New York Times, und Politico, wie die Medienhäuser berichteten. Stattdessen durften nur ausgewählte Journalisten an dem Briefing teilnehmen.
Trump kann mit Kritik nicht umgehen
Diese Medien hatten in den vergangenen Wochen unter Bezug auf anonyme Quellen immer wieder kritisch über die Trump-Regierung berichtet. Dagegen wurden wesentlich kleinere, aber der Regierung generell wohlgesonnene Medien wie das ultrarechte Portal "Breitbart News" oder das One America News Network zu dem Briefing am Freitag zugelassen.
CNN sprach von einer "inakzeptablen Entwicklung". Anscheinend revanchiere sich das Weiße Haus auf diese Weise für die Berichterstattung über Fakten, "die es nicht mag", erklärte der Sender. "Wir werden dessen ungeachtet weiter berichten."
Auch die New York Times protestierte scharf. Ein derartiges Vorgehen des Weißen Hauses habe es in all den Jahren, in denen die Zeitung über zahlreiche und von verschiedenen Parteien gebildete Regierungen berichte, noch nicht gegeben, erklärte der Leitende Redakteur Dean Baquet. Der freie Zugang der Medien zu einer "transparenten Regierung" liege offenkundig wesentlich im Interesse des Landes.
Auch in der Vergangenheit war es zwar nicht ungewöhnlich, dass es im Weißen Haus manchmal Briefings ausschließlich für ausgewählte Gruppen von Journalisten gab. Allerdings war das Treffen am Freitag ursprünglich als routinemäßiges Briefing angekündigt worden; diese Art von Pressegesprächen steht normalerweise allen beim Weißen Haus akkreditierten Journalisten offen.
Trump hatte in den vergangenen Tagen seine Attacken auf die Medien verschärft und einen Großteil davon als "Feinde des Volkes" verunglimpft. In einer Rede am Freitag warf er den Medien erneut vor, absichtlich Falschnachrichten über seine Regierung zu verbreiten. Die Medien hätten "keine Quellen" und erfänden diese. Der Präsident forderte die Medien auf, sich nicht mehr auf anonyme Informanten zu berufen, sondern "die Person mit Namen zu benennen".
Trump wegen Russland-Enthüllungen unter Druck
Der Präsident war zuletzt durch diverse Enthüllungen in den Medien über die Russland-Kontakte seines Teams massiv unter Druck geraten. So musste sein Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn abtreten, weil herausgekommen war, dass er Unwahrheiten über seine Kontakte zum russischen Botschafter berichtet hatte.
Die New York Times und CNN hatten zudem berichtet, dass es während des Wahlkampfs Kontakte zwischen Mitgliedern des Trump-Teams und Mitarbeitern der russischen Geheimdienste gegeben haben soll.
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