Trump soll vom KGB mit Infos über Clinton versorgt worden sein

Erster Ausflug nach Russland: Trump und Ivana 1986 in Leningrad
In seinem neuen Werk "Verrat" enthüllt ein Starreporter neue Fakten über Trumps Russland-Connection.

"Schock und Horror", so sollen die Ermittler des FBI reagiert haben, als ihnen Christopher Steele erstmals seine Unterlagen vorlegte. In 17 Berichten hatte der ehemalige Moskau-Agent des britischen Geheimdienstes zusammengetragen, was er über Donald Trump und seine Beziehungen nach Moskau und zum Kreml recherchiert hatte. Steele hatte eigentlich im Auftrag der Demokraten gearbeitet, die Informationen über Trump und Moskau haben wollten.

"Verrat"

Doch was er im Zuge seiner Recherchen erfahren hatte, war zu schwerwiegend, um es lediglich als Wahlkampfmunition zu verwenden. Es ging um Konspiration zwischen dem Trump-Team und dem Kreml: Es ging um "Verrat".

So jedenfalls der Titel des soeben weltweit veröffentlichten Buches von Luke Harding, einem ehemaligen Russland-Korrespondenten der renommierten britischen Tageszeitung The Guardian. Der hatte Steels Dossier überprüft, war in Moskau selbst dessen Behauptungen nachgegangen.

Das Ergebnis liegt jetzt vor – und ist weltweit von Medien wie dem deutschen Stern in Auszügen vorab veröffentlicht worden.

Seit den 1980er-Jahren

Trumps Beziehungen zur Moskauer Elite reichen bis in die Ära von Michael Gorbatschow zurück. Damals reiste Trump erstmals nach Moskau, angelockt von Angeboten, ein Projekt wie seinen New Yorker Trump-Tower in Moskau hochzuziehen.

Aus dem Projekt wurde nichts, so wie auch aus allen späteren Trump’schen Immobilienprojekten in Russland. Doch schon damals wurde der Unternehmer vom Geheimdienst ins Visier genommen, von Vertretern des Kreml kontaktiert.

Die Steele-Dokumente knüpfen die Kette der dubiosen Trump-Kontakte bis zum jüngsten Wahlkampf und bis zu dem Zeitpunkt, als der Präsidentschaftskandidat bereitwillig belastendes Material des russischen Geheimdienstes über Clinton entgegengenommen haben soll.

Mittelsmänner waren seine engsten Mitarbeiter wie etwa Carter Page, zuvor Berater des russischen Energieriesen Gazprom, oder Michael Flynn, der vom russischen Propagandasender RT bezahlt und geehrt worden war. Carter Page, so zeigt das Steele-Dossier klar, war mit engsten Vertrauensmänner Putins in Kontakt.

Die machten ihm deutlich, dass man nicht nur erstklassiges KGB-Material über Clinton habe, sondern auch über Trump selbst: Etwa über seine sexuellen Vorlieben, die er auch – und offensichtlich gut überwacht – in Moskauer Hotels ausgelebt hatte. Das perfekte Druckmittel gegen den Mann, der wenige Monate später tatsächlich US-Präsident war.

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