USA

Trump pries "unsichtbaren" Kampfjet vor US-Küstenwache

Präsident Trump vor Mitgliedern der US-Küstenwache
Experten kritisieren vor allem die ausufernden Kosten des Tarnkappenbombers.

US-Präsident Donald Trump sorgt einmal mehr für Aufsehen. Bei einem Besuch bei Mitgliedern der US-Küstenwache in Florida pries Trump die Bestellung eines neuen Flugzeugs an, das wie ein "unsichtbarer Kämpfer" sei. Gemeint ist mit dem "unsichtbaren Kämpfer" die Lockheed Martin F-35, aktuell eines der Aushängeschilder der US-Air-Force und des amerikanischen Rüstungsriesen Lockheed Martin.

"Wir haben Flugzeuge um hunderte Millionen Dollar für die Air-Force bestellt, vor allem die F-35" sagte der US-Präsident. Die Vereinigten Staaten planen bis zu 2.700 Stück der F-35 für ihre Streitkräfte zu bestellen, womit sie der Hauptabnehmer des Modells sind.

"Man kann ihn nicht sehen"

Besonders angetan dürfte Donald Trump jedoch von der "Unsichtbarkeit" des Kampfjets sein: "Man kann ihn nicht sehen. Man kann ihn im wahrsten Sinne des Wortes nicht sehen. Und es ist schwer gegen ein Flugzeug zu kämpfen, dass man nicht sehen kann." Er habe "mit Leuten von der Air-Force" gesprochen, welche ihm erzählten, dass "der Feind es nicht sehen kann. Nicht einmal, wenn er daneben ist, er kann es nicht sehen."

Die F-35 ist aber keineswegs "unsichtbar", wie Trump verkündete, doch gilt sie aufgrund ihrer ausgeprägten Tarnkappenfähigkeiten im Gegensatz zu herkömmlichen Kampfflugzeugen als äußerst schwierig für Aufklärungssysteme zu erkennen. Ausgeprägt war aber auch die Entwicklung des Kampfjets, die von mehreren Pannen und den enormen Produktionskosten überschattet wurde.

Trump pries "unsichtbaren" Kampfjet vor US-Küstenwache
OGDEN, UT - MARCH 15: An F-35 fighter jet taxies out for a training mission at Hill Air Force Base on March 15, 2017 in Ogden, Utah. Hill is the first Air Force base to get combat ready F-35's. They currently have 17 that might be deployed in the fight against terrorism and ISIS in the near future. George Frey/Getty Images/AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++

Militärausgaben erhöht

Trump vergaß bei seinem Aufrtitt auch nicht, stolz darauf hinzuweisen, dass unter seiner Regentschaft die Militärausgaben erhöht wurden: "Wir haben eine gewaltige Anzahl an neuer Ausrüstung bestellt. Und ihr wisst, es wurde über Jahre hinweg gekürzt. Sie haben beim Militär gekürzt, gekürzt und nochmals gekürzt", sagte Trump. "Aber das ändert sich jetzt."

Dies verwundert insofern, da Trump die hohen Militärausgaben vor wenigen Monaten noch heftigst kritisiert hatte. Vor seiner Angelobung als US-Präsident schoss Trump regelmäßig gegen das F-35-Programm und versicherte die Kosten zu senken. In einem seiner Tweets drohte er Lockheed Martin gar damit, ein Angebot von Branchenkonkurrent Boeing einzuholen.

Teuerstes Rüstungsprogramm der Welt

Mit einem Auftragsvolumen von über 400 Milliarden US-Dollar ist das F-35-Programm nicht nur das teuerste Rüstungsprogramm der Welt, sondern gleichzeitig auch das teuerste Programm in der Geschichte der US-Streitkräfte. Kritiker werfen der US-Regierung vor allem die Verzögerungen in der Produktion und die überbordenden Ausgaben vor, und nennen es bereits als "too big to kill". Erst vor wenigen Monaten waren die Kosten um weitere 27 Milliarden US-Dollar gestiegen.

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