Todesschüsse an türkisch-syrischer Grenze? Türkei bestreitet Vorwürfe

Todesschüsse an türkisch-syrischer Grenze? Türkei bestreitet Vorwürfe
163 Flüchtlinge sollen in den vergangenen zwölf Monaten getötet worden sein.

Ankara bestreitet nach neuen Vorwürfen weiterhin, dass türkische Soldaten syrische Flüchtlinge gewaltsam am Grenzübertritt hindern. Die Behauptungen seien "unbegründet" und "unhaltbar", sagte der Sprecher der Regierungspartei AKP, Yasin Aktay, dem Fernsehsender Al-Jazeera Türk am Donnerstag.

Aktay reagierte damit auf den wiederholten Hinweis von Menschenrechtlern und Augenzeugen, dass türkische Truppen syrische Flüchtlinge mit Schusswaffen und körperlichen Misshandlungen am Grenzübertritt hindern würden. Diese Vorwürfe seien "erfunden", kritisierte Aktay. Es gebe "keine Politik gegen Zivilisten" seitens Ankaras.

31 Kinder und 15 Frauen unter Opfern

Am Donnerstag meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, dass an der türkisch-syrischen Grenzen in den vergangenen 12 Monaten 163 syrische Flüchtlinge bei dem Versuch des Grenzübertritts durch türkische Truppen getötet wurden. Unter den Opfern befänden sich 31 Kinder und 15 Frauen, erklärte die in Großbritannien ansässige Organisation. Sie bezieht ihre Informationen aus einem breiten Netzwerk in Syrien, ihre Angaben können aber von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Die in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte im Mai einen Bericht veröffentlicht, der ebenfalls türkischen Grenzsoldaten Gewalt gegen Flüchtlinge vorwarf. Die türkische Regierung hat die Vorwürfe stets bestritten, als "Einzelfälle" abgetan und von "Warnschüssen" gesprochen.

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