Thailands Ex-Ministerpräsidentin setzt sich nach London ab

Yingluck kann gegen Verurteilung zu Gefängnisstrafe keine Berufung mehr einlegen.

Thailands ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra kann gegen ihre Verurteilung zu fünf Jahren Gefängnis keine Berufung mehr einlegen. Mit der Veröffentlichung in der "Königlichen Gazette" des südostasiatischen Landes trat am Freitag ein entsprechendes Gesetz in Kraft.

Verurteilt

Die 50-Jährige war am Mittwoch in Abwesenheit verurteilt worden. Zuvor setzte sie sich im vergangenen Monat ins Ausland ab. Der Militärregierung zufolge hält sie sich im Emirat Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auf. Die Zeitung "Bangkok Post" berichtete am Freitag jedoch, Yingluck lebe inzwischen in London.

Yingluck ist die Schwester des früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der auch schon aus Furcht vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohen war. Der Geschäftsmann soll nach Medienberichten zwischen Dubai und London pendeln.

Vorwürfe

Die Ex-Ministerpräsidentin soll dem Staat mit Subventionen für den Anbau von Reis - ein Grundnahrungsmittel in Thailand - enorme Verluste zugefügt haben. Nach Auffassung des Gerichts entstand ein Schaden von etwa 6,8 Milliarden Euro. Die Politikerin bestreitet alle Vorwürfe. Yingluck war zwischen 2011 und 2014 Thailands erste Ministerpräsidentin. Dann putschte sich das Militär, das bis heute regiert, an die Macht.

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