Terrorgefahr: Umzug in Braunschweig abgesagt

Menschenleerer Platz in Braunschweig: Bis zu 300.000 waren zum Karneval erwartet worden.
Islamistische Drohungen: Der Karnevalsumzug in Braunschweig ist kurzfristig abgesagt worden.

In Braunschweig ist der für Sonntagmittag geplante Karnevalsumzug wegen Anschlagsgefahr kurzfristig abgesagt worden. Aus Staatsschutzquellen sei
bekanntgeworden, dass eine konkrete Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund vorliege, teilte die Polizei am Sonntag mit. Besucher wurden gebeten, die Strecke des Karnevalsumzugs "Schoduvel" nicht aufzusuchen beziehungsweise von einer Reise nach Braunschweig abzusehen. Das Spektakel gilt als der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands.

Terrorgefahr: Umzug in Braunschweig abgesagt
ABD0061_20150215 - Polizisten und Jecken stehen am 15.02.2015 vor Polizeifahrzeugen in Braunschweig (Niedersachsen). Der Karnevalszug in Braunschweig wurde wegen einer Terrorwarnung kurzfristig abgesagt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der Umzug hätte um 12.20 Uhr beginnen sollen - 300.000 Menschen waren dazu erwartet worden. Menschen wurden per Lautsprecher dazu aufgefordert, nach Hause zu gehen, berichtet dieBraunschweiger Zeitung. LautNDRsei der Bereich um den Altstadt-Markt geräumt worden.

Braunschweig ist eine Großstadt im Südosten des Landes Niedersachsen. Mit 247.078 Einwohnern ist sie nach Hannover die zweitgrößte Stadt Niedersachsens.

Anschläge in Dänemark

Unmittelbar vor der Absage hatte das Bundesinnenministerium mitgeteilt, man sehe nach den Anschlägen von Kopenhagen derzeit keine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland. Es gebe nach wie vor eine abstrakt hohe Gefährdung, sagte eine Sprecherin des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir haben aber keine konkreten Hinweise auf Anschlagsplanungen in Deutschland“, betonte sie. „Die Lage ist unverändert.“

In der Nacht zu Sonntag war Dänemark von einem Anschlag erschüttert worden. Ein Mann wurde getötet und drei Polizisten verletzt (mehr dazu hier). Wenige Wochen zuvor hatten Islamisten in Paris Anschläge auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ sowie einen jüdischen Supermarkt verübt.

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