Tempelberg: Spezialkameras statt Detektoren – Boykott bleibt aufrecht

Palästinenserinnen beten aus Protest außerhalb des Tempelberg-Areals
Israel baute die umstrittenen Metalldetektoren beim Eingang zum Tempelberg ab. Ob damit Ruhe einkehrt, bleibt aber fraglich.

Die Metalldetektoren sind weg – der Streit bleibt. Zwar hat die israelische Regierung im Zwist um die Sicherheitsmaßnahmen am Tempelberg eingelenkt, dennoch berät das israelische Sicherheitskabinett weiter über Maßnahmen, wie etwa "ausgefeilte Technologien".

Details gibt es nicht, laut israelischen Medien überlegt man, spezielle Überwachungskameras zu installieren, die etwa erkennen, ob jemand eine Waffe trägt.

Ob dies zur erhofften Deeskalation der Lage führen wird? Vorerst wohl kaum. Denn aus Sicht der Palästinenser gilt jede Form der Sicherheitsmaßnahme als inakzeptabel und Versuch Israels, mehr Kontrolle über die heilige Stätte bzw. das Territorium zu erlangen.

"Wir sind gegen alle Hürden"

Rami Hamdallah, palästinensischer Ministerpräsident, und der für den Tempelberg zuständige muslimische Geistliche lehnen die neuen Maßnahmen ab. "Wir sind gegen alle Hürden, die die Freiheit des Gottesdienstes behindern", sagte Hamdallah. Die Palästinenser verlangten, den vorherigen Zustand wiederherzustellen – es müsse eine Situation wie vor dem 14. Juli herrschen.

An diesem Tag hatten Palästinenser zwei israelische Polizisten getötet, woraufhin Israel seine Sicherheitsvorkehrungen am Tempelberg verschärfte. Seither kam es zu zahlreichen Protesten und gewalttätigen Unruhen.

Angesichts des Konflikts um die Zugangsrechte hatte der UN-Sondergesandte Nikolai Mladenow eine rasche "Lösung" gefordert. "Es ist extrem wichtig, dass für die aktuelle Krise bis Freitag eine Lösung gefunden wird", sagte der Sondergesandte für den Nahen Osten.

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