Tausende Zivilisten flüchten aus IS-Hochburg Raqqa

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10.000 Personen in ein Lager nördlich der Stadt geflüchtet

Aus der syrischen IS-Hochburg Raqqa bringen sich immer mehr Zivilisten in Sicherheit. Etwa 10.000 von ihnen seien in ein Lager nördlich der Stadt geflüchtet, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Donnerstag mit.

"Es ist kein Massenexodus, aber jeden Tag treffen etwa 800 in Ain Issa ein", sagte eine Notärztin, die gerade aus der Region nach Paris zurückkehrte. Eigentlich sei das Flüchtlingslager für 6.000 Menschen ausgelegt. Wegen der Sommerhitze hätten sich die Bedingungen verschlechtert.

Die Einrichtung wird von der Rebellengruppe SDF betrieben, der vor allem kurdische Kämpfer angehören. Sie haben sich bis auf drei Kilometer an Raqqa (Rakka) vorgekämpft und wollen ihre Offensive fortsetzen. Dabei werden sie unter anderem von den USA unterstützt. Die Ärztin sagte, die Bombenangriffe der Koalition auf Raqqa seien offenbar zielgenau. Die Krankenhäuser in der Stadt könnten aber bei intensiveren Angriffen die Zahl der Verletzten nicht bewältigen.

Raqqa ist faktisch die Hauptstadt der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" in Syrien. Die Zahl der Bewohner war vor der jüngsten Flüchtlingswelle auf 200.000 geschätzt worden. Der IS steht auch in Mosul (Mossul), seiner letzten großen Hochburg im Irak, unter Druck. Dort kontrollieren die Islamisten nur noch einen kleinen Teil der Stadt.

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