Tausende Syrer fliehen aus Homs in den Libanon

Gräueltaten der Armee

Die Menschen saßen in ihren Häusern, während die uns mit Panzern attackiert haben“, sagt Abu Firas, der es geschafft hat, aus Homs in den nahe gelegenen Libanon zu fliehen, zum Guardian . „Wer konnte, ist geflohen. Die anderen sind in ihren Häusern gestorben.“ Abu Firas ist einer von ca. 10.000 syrischen Flüchtlingen im Libanon – 3000 sollen allein in den vergangenen Tagen aus Homs gekommen sein.

Dutzende Männer und Buben wurden verschleppt, berichtet ein anderer. Er sah aus seinem Versteck zu, wie sie auf einer Straße hingerichtet wurden, die Hände hinter den Rücken gefesselt: „Während ein Soldat sie auf den Boden drückte, kam ein anderer und schnitt ihnen die Kehle durch.“

Im Stadtviertel Baba Amr in Homs ist es inzwischen ruhig geworden. Zumindest sieht es auf Fernsehbildern so aus. Das Staats-TV berichtet von Straßenreparaturen und den ersten Rückkehrern. Ob die Meldungen stimmen, ist schwer zu prüfen. Das Rote Kreuz jedenfalls wartet immer noch auf Erlaubnis, das Viertel zu betreten, das am Donnerstag „gesäubert“ wurde.

Am Dienstag berichteten unabhängige Beobachter von Angriffen der Armee auf die Protest-Hochburgen Deraa und Tibet al-Imam. Während die Gefechte weitergehen, fordern ausländische Politiker Waffenstillstand (China), Korridore (Türkei) oder Luftschläge (US-Senator John McCain).

All diese Forderungen haben aber laut einem Bericht der NGOInternational Crisis Group“ eines gemeinsam: Sie benötigen eine militärische Intervention von außen. Und dieser Begriff wurde in zwei gescheiterten UN-Resolutionen noch nicht einmal erwähnt. Derzeit arbeitet der UN-Sicherheitsrat eine neue Resolution aus.

Die Nothilfe-Koordinatorin Valerie Amos reist noch diese Woche nach Syrien, Vermittler Kofi Annan fährt am Samstag nach Damaskus.

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