Taliban bestreiten Tod von Anführer Mansour

Die USA hatten zuvor dessen "wahrscheinlichen" Tod gemeldet. Die afghanische Regierung bestätigt indes den Tod bei einem US-Drohnenangriff auf die Stadt Quetta.

Die Taliban haben Berichte über den Tod ihres Anführers Mullah Ahtar Mansour zurückgewiesen. In einer am Sonntag über einen telefonischen Kurznachrichtendienst verschickten Botschaft hieß es, die Berichte seien "gegenstandslos". "Er lebt. Da war kein Anschlag auf ihn." Sprecher der Taliban waren telefonisch nicht zu erreichen. Die afghanische Regierung ließ per Stellungnahme auf der Webseite des Palastes verlauten, man prüfe noch die Details der Operation. Falls Mullah Mansour wirklich tot sei, eröffne das Möglichkeiten für Frieden mit jenen Taliban, die "dem Blutbad den Rücken kehren" wollten.

Das US-Verteidigungsministerium hatte in der Nacht zum Samstag berichtet, dass Mansour am Samstag bei einem US-Drohnenangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet möglicherweise getötet worden sei. Das Ergebnis werde aber noch geprüft. Mansour hatte Ende Juli 2015 die Führung der Taliban übernommen und Friedensgespräche abgelehnt.

Afghanische Regierung bestätigt den Tod

Indes bestätigen der afghanische Geheimdienst NDS und der Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah den Tod des Talibananführer. Mansour sei bei einem Drohnenangriff in der pakistanischen Stadt Quetta getötet worden, meldeten sie am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) über den Kurznachrichtendienst Twitter. Sein Auto sei in Dahl Bandin angegriffen worden.

US-Außenminister John Kerry hatte den Angriff auf Mansour mit der von ihm ausgehenden Gefahr für US-Soldaten begründet. Bei einem Besuch in Myanmar sagte Kerry am Sonntag, Mansour sei eine "unmittelbare Bedrohung für US-Mannschaften, afghanische Zivilisten und afghanische Sicherheitskräfte" gewesen.

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