Pressefreiheit: "Attacken auf freie Medien sind auf dem Vormarsch"

Protest gegen die Inhaftierung türkischer Journalisten.
Tag der Pressefreiheit: Medienvertreter werden in vielen Länden bedroht und unterdrückt – auch in traditionellen Demokratien.

Zu feiern gibt es heute nichts. Der Tag der Pressefreiheit soll an die Bedeutung freier Berichterstattung erinnern und daran, dass sie immer mehr eingeschränkt wird. In fast zwei Drittel aller 180 untersuchten Ländern verschlechterte sich die Situation für Medien und Journalisten, berichtet die Organisation Reporter ohne Grenzen. "Attacken auf freie Medien sind alltäglich geworden, und autoritäre Figuren sind auf dem Vormarsch", bilanzierte Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich.

Am deutlichsten zeigt sich der Trend bei der Türkei, die in den vergangenen zwölf Jahren um 56 Plätze nach unten gerutscht ist und nun nur noch auf Platz 155 von 180 liegt. Doch auch in traditionellen Demokratien seien Propaganda und Unterdrückung von Freiheitsrechten zu beklagen, warnt die Organisation mit Blick auf US-Präsident Trump, der die Medien zu Feinden erklärte.

Eine "gute Lage" für die Pressefreiheit wird nur 16 Ländern attestiert. Auf den vordersten Plätzen liegen wie in den vergangenen Jahren die nordeuropäischen Länder. Österreich konnte nach einer Verschlechterung im Vorjahr im diesjährigen Ranking seinen elften Platz halten. Reporter ohne Grenzen warnt aber vor möglichen Verschlechterungen, etwa durch die Verschärfung des Demonstrationsrechts.

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