Syrische Kurden wollen autonome Region ausrufen
Die syrischen Kurden wollen nach eigenen Angaben am Mittwoch eine autonome Region im Norden des Bürgerkriegslandes ausgerufen. "Die Föderation wird das Zusammenleben garantieren und sichern", sagte Kurdensprecher Idriss Nassan der dpa. Die türkische Regierung hatte wiederholt gedroht, dass sie einen Kurdenstaat in Nordsyrien nicht dulden werde.
Das Autonomiegebiet soll auch drei bereits existierende Selbstverwaltungen in Nordsyrien einschließen. Bestimmende politische Kraft in der Region ist die syrisch-kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD). Sie ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PYD kontrolliert weite Gebiete im Norden Syriens und führt diese faktisch bereits autonom.
Teurer Russland-Einsatz in Syrien
Die Intervention im Syrien-Konflikt hat Russland bisher schätzungsweise umgerechnet rund 490 Millionen Euro gekostet. Dies rechnete die angesehene Wirtschaftszeitung RBK am Mittwoch anhand von Mitteilungen des Verteidigungsministeriums und Experteneinschätzungen vor. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte dies nicht.
Das Blatt ging in seiner Schätzung unter anderem von zunächst 50, später 70 Kampfflugzeugen sowie fast 9.000 Einsätzen während der fünfeinhalbmonatigen Militäraktion aus. Die Zeitung Kommersant hatte am Dienstag von Kosten in Höhe von rund drei Millionen Euro pro Tag berichtet, was in der Gesamtsumme etwa übereinstimmt.
Russland hatte am Montag unerwartet einen Teilabzug der Streitkräfte aus Syrien angeordnet. Das russische Staatsfernsehen zeigte am Mittwoch neue Bilder von Su-24-Kampfjets, die von ihrem Stützpunkt in der syrischen Provinz Latakia in Richtung Russland aufbrachen.
Kommentare