Syrische Armee setzt Kämpfe in Aleppo vorübergehend aus

Aleppo:; Kinder spielen in einem gefluteten Bombenkrater.
Die Soldaten hätten sich zurückgezogen, damit die Rebellen im Osten der Stadt über zwei Korridore abziehen könnten.

Die syrische Armee hat nach Angaben der Regierung eine vorübergehende Waffenruhe in Aleppo aus humanitären Gründen ausgerufen. Die Soldaten hätten sich zurückgezogen, damit die Rebellen im Osten der Stadt über zwei Korridore abziehen könnten, erklärte das Außenministerium am Mittwoch über die staatlichen Medien.

"Die Regierung wird alle Möglichkeiten nutzen, um die Situation in Aleppo zu stabilisieren, Zivilisten ohne Einschränkungen ziehen zu lassen und humanitäre Hilfe hineinzulassen."

Seit Wochen läuft eine Offensive der syrischen Armee mit russischer Luftunterstützung gegen die Aufständischen in Aleppo. Die Lage der Zivilisten in der Stadt wird als dramatisch beschrieben. Der Konflikt soll Thema eines Treffens von Kanzlerin Angela Merkel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem französischen Kollegen Francois Hollande am Mittwochabend in Berlin sein. Die Erwartungen an das Gespräch sind allerdings gering.

Russland verlängert Feuerpause

Zuvor hatte Russland angekündigt, die für Donnerstag geplante Feuerpause in Aleppo verlängern zu wollen. Die "humanitäre Pause" werde auf Bitten internationaler Organisationen von acht auf elf Stunden ausgeweitet, teilte die russische Armee am Mittwoch in Moskau mit.

Kampfflugzeuge der russischen und der syrischen Armee würden in dieser Zeit zu Aleppo einen Abstand von mindestens zehn Kilometern einhalten.

Die Waffenruhe soll den Angaben zufolge von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr (Ortszeit, 07.00 Uhr bis 18.00 Uhr MESZ) gelten. Die russische Armee hatte am Montag die Waffenruhe für Aleppo angekündigt. Seit Dienstagmorgen um 10.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 MESZ) wurden nach russischen Angaben keine neuen Luftangriffe auf Aleppo mehr geflogen. Die Europäische Union und die UNO hatten die Entscheidung im Grundsatz begrüßt, eine Feuerpause von nur acht Stunden aber als zu kurz kritisiert.

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