Armee rückte in vom IS gehaltenen Palmyra ein

Die Terrormiliz hat Zivilisten aufgerufen, die historische Altstadt zu verlassen.

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat Zivilisten in Palmyra nach Angaben von Aktivisten zum Verlassen der syrischen Antikenstadt aufgefordert. Die etwa 15.000 verbliebenen Bewohner seien vor den Kämpfen mit den Regierungstruppen gewarnt und per Lautsprecher zur Flucht aufgerufen worden, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Donnerstag mit.

Am südwestlichen Stadtrand von Palmyra lieferten sich die syrische Armee und mit ihr verbündete Milizen demnach Gefechte mit den IS-Kämpfern. Der staatliche Sender Al-Ikhbariya hingegen vermeldete am späten Vormittag, dass sich die Regierungstruppen bereits im Zentrum Palmyras befänden. Nach Angaben der Beobachtungsstelle, deren Angaben von unabhängiger Seite kaum überprüfbar sind, werden die regierungstreuen Soldaten von der russischen und syrischen Luftwaffe unterstützt. Ein Vertreter der syrischen Sicherheitskräfte sagte, die Armee bereite sich auf die "Befreiung" Palmyras vor.

Die Dschihadisten hatten die Stadt, deren antike römische Ausgrabungsstätten zum Weltkulturerbe zählen, im Mai vergangenen Jahres erobert. In den folgenden Monaten schockierten sie die Weltöffentlichkeit mit der Sprengung bedeutender antiker Tempel, Gräber und Statuen sowie einer Reihe öffentlicher Hinrichtungen. Anfang März starteten die Regierungstruppen mit Unterstützung russischer Kampfjets eine Offensive zur Rückeroberung von Palmyra.

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SYRIA PALMYRA CONFLICT
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Temple_of_Baal-Shamin,_Palmyra.jpg
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A general view of damage in the Umayyad mosque of
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Damage and debris is seen in the souks of Old Alep
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MALI CONFLICTS HERITAGE SITES
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IRAQ NIMRUD
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IRAQ NIMRUD
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Houthi supporters demonstrate against Saudi-led ai
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IRAQ MONUMENTS SAMARRA
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AFGHANISTAN BUDDHA
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Mossul_Elias.jpg

Einigung bei Friedensgesprächen

Bei den Friedensgesprächen in Genf zeichnete sich unterdessen eine erste Einigung ab. Es wurde erwartet, dass Vertreter von Regierung und Opposition noch im Laufe des Tages ein Dokument des UN-Vermittlers Staffan de Mistura billigten, in dem er jene Punkte zusammengetragen hat, denen alle Seiten zustimmen. Die weiteren Verhandlungen sollen dann auf April vertagt werden.

"Das ist ein Mini-Schritt, aber ein notwendiger", sagte ein westlicher Diplomat zu dem Dokument de Misturas. "Das ist kein schlechtes Ergebnis." Am Vortag hatte der Chef der Regierungsdelegation, Bashar Jaafari, gesagt, er glaube, dass ein Weg aus der diplomatischen Sackgasse gefunden sei.

Nach Informationen aus Diplomatenkreisen umfasst de Misturas Dokument zehn bis zwölf Punkte. So seien sich alle Seiten unter anderem einig, dass eine gemeinsamen nationale Armee in Syrien aufgebaut und ein demokratischer Staat geschaffen werden müsse. Der Terrorismus soll bekämpft werden. Das Land solle nicht nach Glaubensrichtungen gespalten sein und gleiche Rechte für alle garantieren.

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