Syrien: Türkei mischt sich in Kämpfe ein

Syrien: Türkei mischt sich in Kämpfe ein
Die türkische Luftwaffe hat sich laut Medienberichten in die Kämpfe zwischen Regimesoldaten und Assad-Gegnern eingemischt.

Der türkische Fernsehsender ntvmsnbc meldete am Freitagabend, die türkische Luftwaffe habe mit Kampfjets Bombardements der syrischen Luftwaffe auf die syrische Grenzstadt Asmarin flankiert. Zwei F-16 Jets der türkischen Luftwaffe flogen nach Angaben des Fernsehsenders Warnmanöver an der Grenze. Die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei sind seit der erzwungenen Landung eines syrischen Passagierflugzeugs in Ankara am vergangenen Mittwoch höchst angespannt.

Passagierflugzeug gestoppt

Im Konflikt um das in der Türkei gestoppte syrische Passagierflugzeug hatte Ankara an der Grenze aufgerüstet. Die türkische Armee verlegte nach einem Bericht der Zeitung Hürriyet vom Freitag mindestens 250 Panzer an die syrische Grenze. Ein türkisches Kampfflugzeug drängte am Freitag einen syrischen Hubschrauber ab, der sich der türkischen Grenze näherte. Der Hubschrauber habe die von Rebellen kontrollierte Stadt Asmarin nahe der Grenze bombardieren wollen, sagte ein türkischer Offizieller.

Laut Hürriyet wurden an der Grenze inzwischen Stellungen für die türkischen Truppen ausgehoben. Auch die Zahl der Artillerie-Einheiten sowie der Kampfflugzeuge in der Grenzgegend sei erheblich aufgestockt worden. Die Zeitung zitierte einen ungenannten Militärvertreter mit den Worten, Ziel einer möglichen Intervention wäre es, die syrische Seite der Grenze unter türkische Kontrolle zu bringen.

Flugzeug abgefangen: USA stellen sich hinter Türkei

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Im Streit um das abgefangene syrische Flugzeug haben sich die USA hinter die Türkei gestellt. Zwar wollte der stellvertretende Regierungssprecher Josh Earnest die Entscheidung Ankaras, das Flugzeug zur Landung zu zwingen, nicht ausdrücklich kommentieren. Aber er sagte am Donnerstag, Washington stehe hinter Verbündeten, die versuchten, Waffenlieferungen an das Regime von Bashar al-Assad zu verhindern. Die gelte besonders für die Türkei.

Türkische Kampfjets hatten am Mittwoch einen Passagierjet auf dem Weg von Moskau nach Syrien abgefangen und zur Landung gezwungen. Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sagte am Donnerstag, in dem Flugzeug hätten sich Munition und militärischer Güter befunden. Ein russischer Rüstungshersteller habe dies an das Verteidigungsministerium in Damaskus schicken wollen, sagte Erdogan dem türkischen Fernsehsender NTV. Er verurteilte den Versuch, das Material durch türkischen Luftraum zu transportieren. Russland reagierte verärgert auf erste Berichte, wonach Waffen an Bord beschlagnahmt worden seien.

Damaskus bezichtigte Erdogan der Lüge. "Der türkische Ministerpräsident führt seine Reihe lügenhafter Erklärungen fort, die darauf abzielen, das feindselige Verhalten seiner Regierung gegenüber Syrien zu rechtfertigen", erklärte das syrische Außenministerium am Donnerstag in Damaskus und wies damit erneut zurück, dass sich an Bord der Maschine Waffen befunden hätten.

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