Syrien: Behörden blockieren sämtliche Hilfskonvois

Hilfskonvoi der UNO
Sämtliche Anträge auf Fahrten zu den Menschen in den belagerten Orten werden von Damaskus abgeblockt.

Die humanitäre Situation in Syrien wird immer desolater. Seit Ende November habe es keinen einzigen Konvoi mehr zu Menschen in belagerten Ortschaften gegeben, sagte der UN-Nothilfekoordinator Jan Egeland am Donnerstag in Genf. "So schlimm war die Lage nicht, seit wir unsere Arbeit 2015 begonnen haben", sagte er.

Nie zuvor habe die Regierungsseite zwei Monate lang sämtliche Anträge auf Konvoifahrten zu den Bedürftigsten abgeblockt. Auch die Rebellenseite sei kaum noch kooperativ.

Die humanitäre Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen sei auch höchst besorgt über die Lage der Zivilisten in Afrin, wo die Türkei am 20. Jänner eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG startete.

Mehr als 2,8 Millionen Mal hätten Menschen im vergangenen Jahr aus ihrem Wohn- oder Zufluchtsort fliehen müssen, manche von ihnen mehrfach, sagte Egeland. Besonders viele seien in die Provinz Idlib geflohen. Dort seien mehr als 640.000 Menschen angekommen, aber nun werde dort ebenfalls gekämpft. Egeland rief dringend zu einer Kampfpause auf, um die Menschen zu versorgen. Insgesamt seien von den 2,4 Millionen Einwohnern Idlibs 1,2 Millionen Vertriebene.

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