Auch russische Bodentruppen im Kampfeinsatz?

Russische S-400s Luftabwehrraketen werden in Latakia stationiert.
Immer mehr Streitkräfte werden in den Strudel des syrischen Bürgerkriegs und den Kampf gegen den IS gezogen.

Wie das deutsche Nachrichtenmagazin Spiegel nun vermeldet, ist Russland nicht nur mit Kampfjets am Syrien-Konflikt beteiligt, sondern auch mit Bodentruppen.

Laut Spiegel sind bereits zwei Soldaten gefallen. Sie gehörten zu einer Eliteeinheit des Militärgeheimdienstes GRU, genauer: zur 22. Speznas-Brigade, die nahe Rostow am Don stationiert ist. Dort fanden am 12. November auch die Beerdigungen statt. In den russischen Medien durfte der Tod der Soldaten nicht erwähnt werden.

Mögliche Allianz mit Assad

Auch russische Bodentruppen im Kampfeinsatz?
(FILES) A file picture taken on October 3, 2015 shows Russian Sukhoi Su-24 bombers standing on an airfield at the Hmeimim airbase in the Syrian province of Latakia. Russia said on November 24 that the military plane Turkey shot down at the Syrian border was a Russian Sukhoi Su-24 jet, adding that the jet did not enter Turkish space. AFP PHOTO / KOMSOMOLSKAYA PRAVDA / ALEXANDER KOTS *RUSSIA OUT*
Russland unterstützt die Truppen von Machthaber Assad mit Angriffen aus der Luft - offiziell im Kampf gegen den IS, Kritiker sehen aber vor allem dieRebellenkämpfer im Visier der russischen Luftwaffe. Mittlerweile schließen aber auch andere Staaten einen Einsatz an der Seite der Regierungstruppen nicht mehr aus. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat jetzt eine Einbeziehung der syrischen Regierungstruppen in den Kampf gegen den IS ins Gespräch gebracht. Eine Beteiligung syrischer Streitkräfte am Anti-IS-Kampf sei „im Rahmen eines politischen Übergangs“ denkbar, sagte Fabius am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in Paris.

Bei der Bekämpfung der Extremisten gebe es „zwei Maßnahmen: Bombardements und Truppen am Boden“, hatte Fabius zuvor dem Radiosender „RTL“ gesagt. Die Bodentruppen könnten nicht von Frankreich gestellt werden, aber von Einheiten der oppositionellen Freien Syrischen Armee, von sunnitischen arabischen Truppen „und warum nicht auch von Regierungstruppen?“, meinte er.

Russische Maschine abgeschossen

Der Abschuss einer Sukhoi SU-24 durch eine türkische F-16 hat diese Woche zu schweren diplomatischen Verstimmungen zwischen Moskau und Ankara geführt. Weiters hat Wladimir Puitin nach dem Vorfall die Stationierung des hochmodernen S-400s Luftabwehrsystems auf der von den Russen genutzten Luftwaffenbasis in Lakatia befohlen.

US-Spezialeinheiten

Mittlerweile sind (nach Angaben kurdischer Informationsquellen) US-Soldaten im Norden Syriens eingetroffen, um die kurdischen Milizen im Kampf gegen die IS zu unterstützen. Ein Vertreter der kurdischen Volksverteidigungseinheiten sagte am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur AFP, die Soldaten sollten die kurdischen Milizionäre in der nordsyrischen Stadt Kobane ausbilden.

Ferner sollen sie eine Offensive gegen die Städte Jarablus und Raqqa vorbereiten, die von der IS-Miliz gehalten werden. Ein Aktivist in Kobane, Mustapha Abdi, bestätigte, dass "in den vergangenen Stunden" US-Ausbilder in der Stadt an der türkischen Grenze eingetroffen seien.

Die USA fliegen seit September 2014 Luftangriffe gegen die IS-Miliz in Syrien und dem Irak. Im Irak unterstützen sie außerdem die Armee und die kurdischen Peschmerga-Milizen mit Ausbildern und Beratern. Zudem wurden vereinzelt Spezialkräfte in Syrien am Boden eingesetzt, um gegen einzelne Stellungen der IS-Miliz vorzugehen.

Auch russische Bodentruppen im Kampfeinsatz?

Diese Woche hat sich auch Deutschland dazu entschlossen, in den Syrien-Konflikt einzugreifen. Deutschland wird zum einen Tornado-Kampfjets schicken, die aber nur Aufklärungsaufgaben wahrnehmen werden - aber auch ein Tankflugzeug und ein Kriegsschiff sollen entsandt werden.

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