Friedensnobelpreisträgerin erzielt Absolute in Myanmar

Das Gesicht von Aung San Suu Kyi erscheint in ganz Myanmar.
Aung San Suu Kyi kann damit mit ihrer Nationalliga für Demokratie den nächsten Präsidenten bestimmen.

Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat mit ihrer Nationalliga für Demokratie (NLD) die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament in Myanmar gewonnen. Damit kann die Partei den nächsten Präsidenten bestimmen. Die NLD hatte schon vor Auszählung aller Stimmen am Freitag mehr als die Hälfte der 657 Sitze im Unter- und Oberhaus sicher, wie die Wahlkommission mitteilte.

Die NLD konnte im Unterhaus bei der Parlamentswahl 21 Sitze hinzu gewinnen, wie aus den am Freitag veröffentlichten Endergebnissen hervorgeht. Mit insgesamt 348 Mandaten stellt die Partei die Mehrheit im Parlament. Die Nachricht kam auf den Tag genau fünf Jahre, nachdem die damalige Militärjunta Suu Kyi aus dem Hausarrest entließ. Die Myanmarer hatten bei der ersten freien Wahl seit 25 Jahren am Sonntag über das neue Parlament abgestimmt. Sie erteilten der militärnahen Regierungspartei USD eine klare Absage.

Ban gratuliert zum Sieg

Bereits vor der offiziellen Verkündigung der Absoluten gratulierte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon Suu Kyi zum Sieg. Das Wahlergebnis sei ein "wichtiger Erfolg" auf dem Weg von der Militärherrschaft zur Demokratie, erklärte Ban. Ban kritisierte jedoch, dass Minderheiten wie die muslimischen Rohingya nicht an der Wahl teilnehmen durften.

Auf dem Weg zur Demokratie und zu für alle Menschen offenen Wahlen stehe Myanmar noch "viele harte Arbeit" bevor. Ban lobte die Entscheidung des Militärs, das Wahlergebnis anerkennen zu wollen. Dies sei "besonders wichtig". Die NLD hatte schon 1990 die Parlamentswahl klar gewonnen, das Militär hatte sich damals aber geweigert, das Ergebnis anzuerkennen.

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