783 Korruptionsvorwürfe gegen Präsident Jacob Zuma

Proteste gegen Präsident Zuma in Kapstadt
Die Verfahren gegen den Skandal-Staatschef sollen wieder aufgenommen werden.

Dem skandalgeplagten Präsidenten Jacob Zuma droht neuer Ärger mit der Justiz. Ein Gericht in Pretoria wies eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft zurück, 783 Korruptionsvorwürfe gegen Zuma nicht weiter zu verfolgen. Die Verfahrenseinstellung hatte Zuma 2009 den Weg zur Präsidentschaft geebnet.

Die Vorwürfe der Korruption und Geldwäsche hängen mit einem milliardenschweren Waffengeschäft zusammen. Die führende Oppositionspartei, die Demokratische Allianz, forderte die Staatsanwaltschaft auf, die Ermittlungen in dem Fall wieder aufzunehmen. "Die Anklage war aus politische Gründen fallen gelassen worden", erklärte die Partei.

Telefonmitschnitte

Das Verfahren wurde damals nach einer Entscheidung des Staatsanwaltes Mokotedi Mpshe, die auf Telefonmitschnitten fußt, in denen von einem Sturz Zumas die Rede gewesen sein soll, eingestellt. Richter Aubrey Ledwaba bezeichnete Mpshes Entscheidung nun als "irrational".

Aus Zumas Büro hieß es zunächst nur, der Präsident habe die Entscheidung zur Kenntnis genommen und prüfe weitere Rechtsmittel. In Johannesburg und Kapstadt gingen zahlreiche Menschen auf die Straße: Die erbosten Demonstranten forderten die sofortige Amtsenthebung Zumas.

Der 74-jährige Präsident gilt wegen zahlreicher Skandale als angeschlagen. Zuletzt war er Ende März dazu verurteilt worden, einen Teil der mit Steuergeldern bezahlten Renovierungskosten für seine luxuriöse Privatvilla zurückzuzahlen.

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