Streit mit Reporter: Zeigte Trump-Sprecherin gefälschtes Video?

Streit mit Reporter: Zeigte Trump-Sprecherin gefälschtes Video?
Ein Video zeigt, wie der Journalist Acosta einer Trump-Mitarbeiterin die Hand wegschlägt. Experten halten es für gefälscht.

Dass die Trump-Regierung mitunter Bilder falsch interpretiert, weiß man seit der Amtseinführung des US-Präsidenten im Jänner 2017.

Damals sprachen Donald Trump und sein Team von einer nie dagewesenen Zuschauermenge vor dem Kapitol in Washington - was durch einen Bildvergleich mit der Angelobung von Barack Obama 2009 eindeutig widerlegt werden konnte.

Streit mit Reporter: Zeigte Trump-Sprecherin gefälschtes Video?

Trumps enge Vertraute Kellyanne Conway prägte beim Versuch, den offensichtlichen Widerspruch zu erklären, den Begriff "Alternative Fakten".

"Hand angelegt"

Diesmal ist es neuerlich eine Frau, und zwar die Sprecherin des Präsidenten, Sarah Sanders, die im Mittelpunkt scharfer Kritik steht.

Trump hatte am Mittwoch CNN-Reporter Jim Acosta, der wie er selbst zur Selbstdarstellung neigt und ihn bei Pressekonferenzen regelmäßig in heftige Wortduelle verwickelt, die Akkreditierung  für das Weiße Haus entzogen.

Nach einem öffentlichen Aufschrei gegen diesen Schritt postete Sanders einen Tweet. Darin heißt es, der Ausschluss Acostas sei darauf zurückzuführen, dass er "Hand an eine junge Frau" gelegt habe, die ihm das Mikrofon abnehmen sollte.

Als Beweis postete sie später ein Video, das zeigt, wie Acosta der Praktikantin die Hand wegschlägt. Und dieses Video, so sagen nun Experten, sei vor seiner Veröffentlichung bearbeitet worden, um das Handgemenge aggressiver ausschauen zu lassen.

Genauer gesagt seien Acostas Bewegung schneller gemacht und seine umgehende Entschuldigung bei der Frau ("Entschuldigen Sie bitte, Madam") herausgeschnitten worden.

Grundlage für diese Einschätzung ist die offizielle Videoaufnahme von C-Span, dem Parlaments-TV-Sender, die sich von der von Sanders verbreiteten Aufnahme unterscheidet.

Laut Emmet Sullivan von der Universität London, der die Videos für die Washington Post analysiert hat, verwendete Sanders für ihren Tweet ein Video des Verschwörungstheoretikers Paul Joseph, der immer wieder auf der einschlägigen Website "Infowars" auftritt.

Dieser weist den Vorwurf, das Video bearbeitet zu haben, von sich.

 

 

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