Strasser-Plakat: "Ein Stück weit lächerlich"

Strasser-Plakat: "Ein Stück weit lächerlich"
Das Grünen-Sujet, das Strasser zeigt, sorgt für Kritik – etwa von Asylanwalt Bürstmayr.

Warum ich mich – ausgerechnet – mit Ernst Strasser solidarisch erkläre“, beginnt Georg Bürstmayr seinen Facebook-Eintrag: Der Asylanwalt, der auch schon für die Grünen kandidierte, hält die neue Plakatwelle der Öko-Partei für hinterfragenswert – ein Sujet zeigt ernst Strasser bei seiner Verhandlung wegen Bestechlichkeit. Der Slogan: „Menschen sind wichtiger als Lobbys. Für saubere und transparente Politik“.

Ernst Strasser verdient Kritik, jede Menge davon“, schreibt Bürstmayr – „aber Kritik, auch scharfe, ist eine Sache, jemanden lächerlich machen eine andere.“ Das Plakat mache sich über Strasser nicht lustig, „sondern ihn als Person ein Stück weit lächerlich“ die angewendete Fischlupen-Optik lasse ihn „doof aussehen“, er werde damit „quasi an den Pranger gestellt.“ Seine Reaktion darauf sei, sich mit jenen, die am Pranger stehen, zu solidarisieren.

Kein "Dirty Campaigning"

Bei den Grünen sieht man das nicht so streng. Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner verteidigt das Sujet im Standard-Interview: „Das Plakat ist keine werbliche Produktinformation, sondern es handelt sich um politische Kommunikation.“ Und die politische Botschaft sei klar – niemand habe das Ansehen der europäischen Institutionen in den letzten Jahren so stark beschädigt wie Strasser. Bei der Plakatpräsentation sprach er davon, dass Abgeordnetenkauf das Schlimmste sei, was in einer Demokratie passieren kann". Dies müsse zum Thema gemacht werden. „Dirty Campaigning“ sei dies deshalb noch lange nicht, dies sei vielmehr eine „Spezialität der ÖVP“.

Bei der ÖVP sieht man die Sache auch gelassen: Angesprochen auf das Sujet der Grünen meinte Generalsekretär Gernot Blümel: "Ich denke, das richtet sich von selbst." Die VP wirbt übrigens auf ihren neuen Plakaten mit dem Slogan "Gestalten statt moderieren" – eine kleine Spitze gegen die SP.

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