Strache schließt Königshofer aus FPÖ aus

Der umstrittene Abgeordnete muss nach seinen verbalen Eskapaden rund um die Ereignisse in Norwegen gehen. Auch seine Immunität wackelt.

Urlaub einmal anders: Der eine, FPÖ-Mandatar Werner Königshofer, ist während seiner Kur in Bad Radkersburg zu redselig. Also wirft ihn der andere, Parteichef Heinz-Christian Strache, während seines Ibiza-Urlaubes aus der Partei und dem Parlamentsklub. Am Donnerstag verkündete die FPÖ den Ausschluss von Werner Königshofer. In einer Aussendung teilte Strache aus dem Urlaub mit, ein "Zeichen" sei nötig gewesen.

Königshofer sei "dogmatisch unbelehrbar", seine Aussagen stünden "in krassem Widerspruch" zu Inhalten der FPÖ. Vize-Chef Norbert Hofer unterzeichnete den Rauswurf, die FPÖ-Gremien müssen ihn bestätigen.

Ausritt

Königshofer hatte am Mittwoch auf seiner Homepage das Massaker in Oslo mit der Fristenlösung verglichen; damit, dass jährlich "Millionen ungeborener Kinder" in Europa getötet würden. Weil das nicht sein erster Ausritt war und er die Aussage trotz Aufrufs zur Mäßigung am Donnerstag verteidigte, zückte Strache die "Rote Karte".

Königshofer war im Gespräch mit dem KURIER "überrascht, weil ich mir keiner Schuld bewusst bin". Er will gegen den Ausschluss berufen und mit Strache reden. Danach werde er entscheiden, ob er als "wilder Abgeordneter" bleibe. Seine parlamentarische Immunität steht unabhängig davon zur Disposition: Das Landesgericht Innsbruck hat wegen einer Klage in Zusammenhang mit Königshofers mutmaßlichen Kontakten zu einer Neonazi-Website die Aufhebung der Immunität beantragt.

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