Steinmeier: Europa kann Afrikas Probleme nicht lösen

Frank-Walter Steinmeier.
Der deutsche Bundespräsident sieht eine "Ausbildungsrevolution" in Afrika als notwendig.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Staatsbesuch in Gambia dem westafrikanischen Land Unterstützung bei Demokratisierung und wirtschaftlicher Entwicklung zugesagt. "Deutschland ist zurück in Gambia", sagte er am Donnerstag zum Abschluss seines Staatsbesuchs.

Er räumte aber ein, dass das Land noch einen schweren Weg vor sich habe. Notwendig sei eine "Ausbildungsrevolution" in ganz Afrika. Für Gambia sei auch Hilfe beim Ausbau des Energiesektors vordringlich, um die verbreiteten Stromausfälle zu beenden. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten Gambias, Adama Barrow, würdigte Steinmeier den vor etwa einem Jahr vollzogenen demokratischen Machtwechsel nach 22 Jahren diktatorischer Herrschaft.

"Faire gemeinsame Lösung"

Auf Afrika insgesamt bezogen sagte der Bundespräsident: "Wir glauben nicht, dass wir als Europäer die Antwort auf die afrikanischen Herausforderungen haben." Beim Thema Migration müssten zwischen Europa und Afrika "faire gemeinsame Lösungen" gesucht werden. Dazu gehöre auch, Migration "besser zu kontrollieren und zu managen".

"Die Priorität muss sein, neue Jobs zu schaffen", sagte Steinmeier bei einem Gespräch mit zurückgekehrten Flüchtlingen. Neben dem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen stand die Bekämpfung von Fluchtursachen im Vordergrund der viertägigen Reise nach Ghana und Gambia. 20 Unternehmer und Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) begleiteten den deutschen Bundespräsidenten. Am späten Donnerstagabend wurde Steinmeier in Berlin zurückerwartet.

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