Spanien: Rajoy verteidigt hartes Vorgehen gegen Separatisten

"Es gab keine Alternative", sagt der spanische Ministerpräsident. Er habe versucht, mit Puigdemont eine Einigung zu finden.

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hat sein hartes Vorgehen gegen die separatistische Regierung Kataloniens verteidigt. "Viele werfen mir vor, ich hätte keine politischen Lösungen gesucht. Aber ... Sie können mir glauben: Es gab keine Alternative", sagte Rajoy dem Handelsblatt (Montag).

"Die Krise in Katalonien ist das größte Problem, das ich in all meinen Jahren als Regierungschef erlebt habe." Er habe versucht, sich mit dem inzwischen abgesetzten katalanischen Regierungschef Carles Puigdemont zu einigen, doch das sei nicht möglich gewesen.

Unterstützung der EU entscheidend

Im Streit um die Unabhängigkeit Kataloniens hatte Madrid die Region Ende Oktober unter Zwangsverwaltung gestellt und die katalanische Regierung abgesetzt. Die hatte am 1. Oktober ein illegales Referendum über die Trennung Spaniens abgehalten und Ende Oktober die Unabhängigkeit der Region erklärt. Am 21. Dezember finden nun Neuwahlen in Katalonien statt.

Rajoy nannte die Unterstützung der Europäischen Union im Katalonien-Konflikt entscheidend. "Sie war fundamental", sagte er dem Handelsblatt. "Und sie war auch deshalb so wichtig, weil die katalanische Unabhängigkeit nicht nur gegen Spanien gerichtet war, sondern gegen ganz Europa."

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